Ab in die Opposition?

Poker um Tirol-Regierung: Grüne Kritik an die ÖVP

Das Grüne Spitzenduo Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter.

(Bild: Tiroler Grüne)

Regieren die Grünen auch künftig im Rahmen einer Koalition in Tirol mit? Oder nehmen Gebi Mair und Co. demnächst wieder auf der harten Oppositionsbank Platz? In einer Stellungnahme nach den ersten Sondierungsgesprächen mit der Volkspartei liest man eine gewisse grüne Enttäuschung heraus. Das Spitzenduo Mair und Petra Wohlfahrtstätter betonten am Sonntag - vor allem hinsichtlich aktueller Krisen: „Weiter wie bisher reicht nicht für Tirol.“

„Die bisherigen Sondierungsgespräche zeigen noch nicht den notwendigen Mut zum Umsteuern in Tirol, den wir Grüne verlangen. Die Tirolerinnen und Tiroler sollen wissen, an welchen umwelt- und sozialpolitischen Anliegen wir Grüne das feststellen“, hieß es in der Stellungnahme. Das grüne Spitzenduo meint damit Themen wie „Alternativenprüfung Kraftwerk Kaunertal, Gletscher- und Klimaschutz, Transit-Lösung am Fernpass und Stundenreduktion in der Pflege.“

Weiter wie bisher wird angesichts der Herausforderungen aus grüner Sicht nicht reichen.

Petra Wohlfahrtstätter und Gebi Mair

Tirol brauche eine „Kurskorrektur, um die Krisen unserer Zeit zu meistern“ - es liege jetzt an der Volkspartei zu entscheiden, „ob sie zum wirklichen Umsteuern bereit ist. Weiter wie bisher wird angesichts der Herausforderungen aus grüner Sicht nicht reichen.“

Bereitschaft zum Umsteuern gefordert
Die Grünen würden immer für konstruktive Gespräche zur Verfügung stehen, Koalitionsgespräche bräuchten aber auch die Bereitschaft zum Umsteuern.

ÖVP-Obmann Anton Mattle hatte erst am Freitagnachmittag die Grünen zu einem vertiefenden Gespräch im Innsbrucker Landhaus empfangen. Anschließend beriet die Öko-Partei im grünen Landesausschuss. Zur Debatte steht in puncto möglicher Verhandlungen um eine Dreierkoalition vor allem noch jene aus ÖVP, Grünen und NEOS.

ÖVP-SPÖ-Koalition am wahrscheinlichsten
Die ÖVP wollte indes das Wochenende noch einmal verstreichen lassen und vor einer Entscheidung über Koalitionsverhandlungen am Montagvormittag noch einmal mit der SPÖ in Bezug auf eine Zweierkoalition sondieren. Eine solche Variante gilt nach wie vor als am wahrscheinlichsten.