Krone-Gemeindeserie

In Weißpriach lebt die Hoffnung auf frischen Wind

Weißpriach hat 311 Einwohner und wird seit 2006 von Peter Bogensperger (ÖVP) regiert

(Bild: Holitzky Roland)

Peter Borgensberger, der Bürgermeister der 300-Seelen-Gemeinde Weißpriach hofft nicht nur auf einen Nachfolger, sondern auch auf neuen Schub für das Windpark-Projekt am Fanningberg.

Ich weiß es noch nicht. Bisher ist kein Nachfolger in Sicht“, antwortet Weißpriachs Bürgermeister Peter Bogensperger (ÖVP) auf die Frage, ob er 2024 nochmals kandidieren wird.

Klar ist für den Politiker, der zuletzt schwer erkrankt war: „Ich werde in gesundheitlicher Hinsicht nicht um jeden Preis weitermachen. Aber ich will, dass die Gemeinde in guten Händen ist.“ Das Amt bereite ihm immer noch Freude, allerdings sei es in den vergangenen Jahren um einiges unattraktiver geworden. „Ich verstehe, dass sich das viele Junge nicht mehr antun wollen“, so Bogensperger, der zunehmend „amerikanische Verhältnisse“ wittert.

Peter Bogensperger (ÖVP), Bürgermeister von Weißpriach im Lungau (S)

(Bild: ROLAND HOLITZKY)

Man müsse rechtlich teils so viel Verantwortung übernehmen, dass sich das viele Gemeinderäte nicht antun wollen. Zudem prasseln immer neue Vorschriften und ein gesteigertes Anspruchsdenken der Bevölkerung auf die Bürgermeister ein.

Als „Zuagroaste“ aus der Stadt schätze ich in Weißpriach, neben der Natur, den Zusammenhalt und die hilfsbereite Nachbarschaft

Sarah Gahr Unternehmerin und Landwirtin

Ein weiteres Problemfeld: „Neues Personal zu finden ist enorm schwierig. Ich bin froh, dass wir einen tollen Amtsleiter und großartige Gemeindearbeiter haben.“ Die festgesetzte schlechte Bezahlung macht es sehr schwierig, die besten Köpfe für den Gemeindedienst zu rekrutieren.

Ich liebe die unberührte, naturbelassene Landschaft und das Leben in einem idyllischen und sanften Lebensraum. Die Bergseen mag ich sehr.

Daniel Oswald, Wirt der Longa Stubn

Wenn Bogensperger auf die vergangenen 16 Jahre im Amt zurückblickt, machen ihn zwei Dinge sehr stolz: günstiges Bauland für Familien und der Zustand von Kindergarten und Schule.

Einen Wunsch für die Zukunft hegt der Politiker mit Blick auf die Energiekrise: „Wir müssen realisieren, dass wir in vernünftigen Maßen unseren Beitrag bei den erneuerbaren Energien leisten müssen.“ Die Gemeinde wünscht sich Windräder am Fanningberg. Das Projekt liegt allerdings seit 2018 auf Eis. Nun hofft Bogensperger auf neuen Schwung – außerdem denkt er über Sonnenenergie nach.

Fakten

• Weißpriach hat 311 Einwohner und wird seit 2006 von Peter Bogensperger (ÖVP) regiert.
• Der Bürgermeister betont die gute Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen.
• Neuen Schwung wünscht sich der Ortschef für das Windenergie-Projekt am Fanningberg - es sei in der Energiekrise wichtig für die Versorgungssicherheit.