Arnold Feuerstein setzte Maßstäbe punkto Handwerk („Dorfinstallateur“), Bio-Landwirtschaft und karitativem Engagement.
Flexibilität war bei Arnold seit jeher gefragt: „Mein Vater war bei der Steueraufsicht und alle paar Jahre sind wir umgezogen. So etwas prägt“, erinnert sich der in Au Geborene. Und auch beruflich zeigte er sich anpassungsfähig: „Ich begann eine Kochlehre und stand für 220 Schilling bis tief in die Nacht am Herd. Als ein Freund meinte, er habe als Installateurlehrling 100 Schilling Trinkgeld bekommen, fragte ich nur noch nach der Adresse seiner Firma.“ So spontan er zu diesem Gewerbe kam, so nachhaltig prägte er die Branche.
„Meine Unternehmungsgründung 1973 fiel in das Jahr der ersten Ölkrise. Unser erklärtes Unternehmensziel war schon damals: Weg vom Öl, hin zu erneuerbaren Energien!“, so der Vorreiter und Visionär. Für seine innovativen Forschungsprojekte erhielt er 1977 den Staatspreis für Energieforschung. Aber nicht nur ökologisch, auch ökonomisch betrat Arnold Neuland: „Ein guter Handwerker ist nicht zwingend ein guter Kaufmann. Der Grundgedanke beim ’Dorfinstallateur’ war es daher, den Handwerkern ein kaufmännisches Proficenter als Dienstleister für Administration, Planung, Einkauf und Marketing zu bieten. Und es hat funktioniert.“ In der Tat: 12 „Dorfis“ waren es bei der Gründung 1983, mittlerweile sind es stolze 230.
Den Kindheitstraum doch noch erfüllt
Umso erstaunlicher, dass Arnold noch Zeit für andere Aktivitäten fand. So setzte er unter anderem seinen Kindheitstraum, eine Landwirtschaft zu betreiben, um. Seit Mitte der 80er-Jahre züchtet der heute 74-jährige schottische Hochlandrinder - und seit damals verbringt er auch jeden Sommer auf der Alpe.
Als Obmann der „Landgenossen“, einem Netzwerk aus heimischen Bio-Bauern und Lebensmittel-Verarbeitern, setzte er sich zudem für eine flächendeckende und enkeltaugliche biologische Landwirtschaft ein. Und auch sein neuestes Projekt, ein Bio-Selbsternte-Acker in Rankweil, trägt bereits buchstäblich Früchte: 22 Familien und der „Sunnahof Tufers“ bewirtschaften die Fläche mit viel Freude und großem Erfolg.
Apropos „Sunnahof“: Seit fünf Jahrzehnten setzt sich Arnold für den Bio-Bauernhof der Lebenshilfe Vorarlberg ehrenamtlich ein, gleiches gilt für die Werkstätte Eichbühel in Götzis sowie Hilfsprojekte in Armenien. „Eines meiner fünf Kinder ist beeinträchtigt - ich begleite es oft zum Sunnahof, der für mich zu einem Kraftzentrum wurde. Kraft, die mir auch geholfen hat, vor zwei Jahren einen Schlaganfall zu überstehen. Für mich persönlich war die gesundheitliche Krise letztlich auch eine Chance für positive Veränderungen“, so Arnold, der immer noch und immer wieder neue Facetten des Lebens entdeckt...
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