Heizschwammerl-Aus?

Energiesparen im Winter mit vielen Fragezeichen

Salzburg
14.09.2022 07:30

Die „Mission 11“ der Bundesregierung soll beim Sparen von Strom und Gas helfen - mit simplen Tipps, die bisher kaum jemand befolgt. Strengere Vorgaben für Unternehmen und Kommunen könnten schon bald folgen.

Licht aus, Stoßlüften, kurz Duschen, niedrigere Tempolimits – unter anderem mit diesen freiwilligen Maßnahmen will die Bundesregierung im kommenden Winter die Bevölkerung zum Sparen bewegen. Machen die Bürger mit, soll die sogenannte „Mission 11“ helfen, österreichweit elf Prozent Energie einzusparen.

Können einfache Energiespartipps große Wirkung erzielen? Ja, sagen die Experten. „Es sind einfache Haushaltstipps, die so simpel sind, dass sie jedes Kind befolgen kann“, sagt etwa Martin Hinterndorfer von „sattler energie consulting“.

„Es gibt nahezu immer Einsparungspotenzial“
Nicht nur im Haushalt, auch in Industrie und Gastronomie wird mit Strom und Gas leichtfertig umgegangen. Hinterndorfer berät in diesen Branchen Unternehmen, wenn sie etwas an ihrem Verbrauch und somit auch an ihren Ausgaben verändern wollen. „Jeder Betrieb ist unterschiedlich. Es gibt aber nahezu immer Einsparungspotenzial bei Beleuchtung, Heizung, Warmwasser, Lüftung oder Kühlung“, so der Berater.

Abgesehen von mittelfristigen Anpassungen könnten noch vor dem Winter weitere, drastischere Maßnahmen für Tourismus und Gastronomie folgen. Die Szenarien für Urlauber könnten weitreichend sein: Eingeschränkter Besuch im Pool, kein Saunagang nach dem Skifahren mehr oder eine geringere Anzahl an beschneiten Pisten.

Bringt Heizstrahler-Aus Wirte in Bedrängnis?
In Salzburg zeigen sich Gastronomen und Hoteliers zum Teil kooperativ und verständnisvoll. Nicht allerorts ist das Verständnis groß. Ernst Pühringer vertritt die Wirte im Bundesland. Vor allem mit einer immer wieder diskutierten Idee hat er ein Problem. „Sollte wirklich das Verbot für Heizstrahler kommen, fällt erneut ein Grund weg, noch ins Wirtshaus zu gehen“. sagt Pühringer erbost. In seinen Lokalen seien die Wärmestellen im Freien ohnedies nur klein und mit Zeitschaltuhren versehen. „Decken helfen im Winter zusätzlich, aber nicht als Ersatz“, ist der Wirtesprecher überzeugt. „Erst wenn die Energiepreise wirklich explodieren, würde ich die Strahler weggeben.“

Nach zufriedenstellendem Geschäft im Sommer befürchtet Pühringer aber mäßige Monate. Die Teuerung sei bei den Leuten schon angekommen. „Zusätzliche Maßnahmen, die den Gästen die Freude nehmen, können wir nicht brauchen.“

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