Vor Sri Lanka

Reederei verlegt Route zum Schutz von Blauwalen

Tierecke
09.09.2022 14:21

Einer der weltgrößten Schifffahrts- und Logistikkonzerne, die MSC-Gruppe, verlegt seine Schiffsrouten südlich von Sri Lanka, um Kollisionen mit bedrohten Blauwalen zu vermeiden. Damit umfahren MSC-Containerschiffe ein Gebiet, in dem sich die meisten Blauwale des nördlichen Indischen Ozeans aufhalten. Mit der neuen Streckenführung reagiert die Reederei auf Informationen der Umwelt-NGOs OceanCare und IFAW (International Fund for Animal Welfare).

Die Küstengewässer vor der Südspitze Sri Lankas sind seit jeher eine Herausforderung für Seeleute. Das Gebiet ist nährstoffreich, weshalb sich Blauwale das ganze Jahr über hier aufhalten. Die Gefahr von Kollisionen mit Walen, Walbeobachtungs- und kleinen Fischerbooten ist groß. Das aktuelle Verkehrstrennungssystem führt die Schiffe mitten durch das Walhabitat südlich von Dondra Head.

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Schiffskollisionen sind ein Problem für das Wohlergehen der Wale.

Andreas Dinkelmeyer, IFAW Deutschland

„Mit diesen kleinen Änderungen leistet MSC einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser bedrohten Wale. Zusammenstöße mit Schiffen enden für Wale häufig tödlich und auch die Population vor Sri Lanka ist gefährdet. Schiffskollisionen sind sowohl ein Problem für den Artenschutz als auch für das Wohlergehen der einzelnen Wale. Schon ein angefahrener Wal ist einer zu viel“, kommentiert Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter Meeresschutz, IFAW Deutschland.

"Die Verlegung der Schifffahrtsroute hat das Potential, das Schicksal der Blauwale vor Sri Lanka zu wenden. Sie ist ein Signal für die Regierung Sri Lankas, jetzt effektive Maßnahmen zu ergreifen und die offizielle Schifffahrtsroute für alle Handelsschiffe aus dem Lebensraum der Blauwale heraus zu verlegen", erklärt Nicolas Entrup, Direktor für internationale Beziehungen bei OceanCare.

Das Risiko für Wale, mit Handelsschiffen zu kollidieren wäre 95 Prozent geringer, sobald das Verkehrstrennungsgebiet und damit alle Schifffahrtsrouten 15 Seemeilen, etwa 28 Kilometer, weiter südlich der jetzigen Schifffahrtsstraße verliefe. Wissenschaftliche Untersuchengen der Walverbreitung in dem Gebiet an der Südspitze Sri Lankas kamen zu diesem Ergebnis. Deshalb befürworten wichtige Organisationen die Verlagerung der Route, um Wale zu schützen und die Sicherheit der Schifffahrt zu erhöhen. Bislang blieben die Aufrufe an die Regierung Sri Lankas jedoch unbeachtet.

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