Einnahmen gestiegen

Strompreise machen auch Zumtobel „große Sorgen“

Vorarlberg
06.09.2022 09:25

Die börsennotierte Vorarlberger Leuchtenfirma Zumtobel ist im ersten Quartal 2022/23 deutlich gewachsen und geht auch für das Gesamtjahr von einem weiteren Wachstum aus. Dabei haben die gestiegenen Energiepreise der Firma „einige Millionen“ an Mehrkosten verursacht, wie Firmenchef Alfred Felder in einem Interview am Dienstag sagte. Aber gestiegenen Kosten stehen auch höhere Einnahmen gegenüber.

„Der Strompreis macht uns große Sorgen“, so Felder im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA). Er verweist darauf, dass die Megawattstunde vor 18 Monaten noch 40 Euro gekostet hat, in der Spitze nun aber bis zu 1000 Euro. Auch wenn der Preis inzwischen wieder auf 500 Euro zurückgegangen sei, müsse man eine Verzehnfachung der Energiekosten annehmen. Das könne weder durch Stromsparmaßnahmen mittels moderner Maschinen und Solarstrom noch durch den halb so hohen Strompreis im Werk in Serbien aufgefangen werden. Immerhin sei Zumtobel vom Gas nicht so abhängig - dieses werde nur für Prozesswärme gebraucht.

Schwierige Suche nach Arbeitnehmern
Auch wenn die Inflation und die hohen Kosten bei manchen Kunden zu Zurückhaltung geführt haben, seien Kurzarbeit oder Produktionskürzungen für Zumtobel kein Thema. „Wir haben eher das Problem, dass wir nicht genug Arbeitnehmer finden“, so Felder. Die hohen Strompreise würden dazu führen, dass sich eine LED-Installation schneller rentiert, was wieder die Nachfrage nach Zumtobel-Produkten steigen lässt. „Wir rechnen schon, dass wir da ein Momentum haben“. Insgesamt sei Zumtobel „spätzyklisch“, Probleme am Bau würden erst Ende 2023 oder 2024 durchschlagen.

Umsatz weltweit gestiegen
Im ersten Quartal des schiefen Geschäftsjahres hat Zumtobel den weltweiten Umsatz um 8,4 Prozent auf 313,7 Mio. Euro gesteigert. Ein Großteil davon sei durch inflationsbedingte Preissteigerungen bedingt, aber es habe auch eine Volumensteigerung von zwei bis drei Prozent gegeben. Während der Umsatz in Österreich zurückging, gab es in Deutschland und der Schweiz sowie in anderen Weltregionen eine teils deutliche Steigerung. Der Quartalsgewinn lag angesichts deutlich gestiegener Kosten mit 10,9 Mio. Euro spürbar unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres (13,4 Mio. Euro).

Unsicherheitsfaktor Ukraine
Für das ganze Geschäftsjahr bestätigt Zumtobel den Ausblick mit einem Umsatzwachstum von drei bis sechs Prozent, auch wenn es angesichts des Krieges in der Ukraine große Unsicherheiten gebe. Die Annahme sei, dass „Europa weiterhin ausreichend mit Gas versorgt wird, die Energiepreise sich einpendeln, die Verfügbarkeit von Vorprodukten für die Produktion von Leuchten und Komponenten sich nicht weiter verschlechtert und alle übrigen derzeitigen Risiken auf beherrschbaren Niveaus verbleiben“.

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Vorarlberg-Krone
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