Im Großelendtal

Osnabrücker Hütte: Ohne Handy und Internet

Bergkrone
01.09.2022 17:26

Das Großelendtal in den Hohen Tauern ist ein Bergparadies, doch auch hier bereiten der Klimawandel und das Schmelzen der Gletscher Hüttenwirtin Anneliese Fleißner Sorgen.

Wer Energie und Kraft in den Bergen tanken will, der sollte einmal die wunderschönen hochalpinen Elendtäler besuchen, die über die Malta Hochalmstraße erreichbar sind.

Und ganz hinten, am Ende des mit Abstand größten Wasserspeichers in Österreich, dem Kölnbrein-Stausee, findet sich in 2022 Meter Höhe die Osnabrücker Hütte. Kein Smartphone-Pieper, kein schneller Instagram-Upload stört hier die Ruhe. Einfach hinsetzen und die Berge genießen!

Hier, am Talschluss des Großelendtals verwöhnt die sympathische Hüttenwirtin Anneliese Fleißner seit 26 (!) Jahren ihre Gäste auf der großen Sonnenterrasse mit Gletscherblick. Das mehr als 120 Jahre alte Schutzhaus der Sektion Osnabrück des Deutschen Alpenvereines dient Bergsteigern oft als Ausgangspunkt für Hochtouren auf die Tauernkönigin, die 3360 Meter hohe Hochalmspitze oder den 3252 Meter hohen Ankogel.

Doch diese beliebten Touren-Klassiker sind von der Osnabrücker Hütte inzwischen kaum mehr machbar.

Schuld ist das massive Abschmelzen der einst mächtigen Gletscher Groß- und Kleinelend-Kees.

„Die Randkluft ist aktuell so breit, dass man kaum mehr rüber kommt“, klagt Hüttenwirtin Anneliese.

Jedes Jahr verlängert der Bautrupp des Alpenvereines die Seilsicherungen. Für Anneliese eine schwierige Situation, weil die Nächtigungsgäste ausbleiben.

Trotzdem ist die Osnabrücker Hütte ein ideales Ausflugsziel, ist sie doch vom Parkplatz bei der Kölnbreinsperre, dem höchsten Staudamm des Landes, bequem über eine Schotterstraße in zwei gemütlichen Gehstunden erreichbar. „Sogar mit Kindern und Kinderwagen ist die Strecke machbar“, verrät Lukas.

Der 23-Jährige ist der Sohn von Anneliese und hier aufgewachsen. In den Wintermonaten jobbt Lukas als Mechatroniker in Spittal, aber in den Sommermonaten unterstützt er seine Mutter in der Schutzhütte, die er später einmal selbst als Hüttenwirt führen möchte.

Besonders im Herbst bei Wanderern sehr beliebt ist die Elend-Rundwanderung, also eine Tour durch das Kleinelendtal, vorbei bei den malerischen Schwarzhornseen ins Großelendtal.

„Viele der Wanderer übernachten dann auch bei uns“, erzählt Anneliese. 27 Betten in Zimmern sowie 20 Plätze im Matratzenlager stehen dafür bereit.

Und manch einer bleibt sogar hängen, wie Urlauber Günther Heer. Der deutsche Gast aus Hannover quartiert sich seit Jahren im Sommer immer für vier Wochen in der Osnabrücker Hütte ein: „Andere fahren jedes Jahr in die gleiche Pension am Meer - mich zieht es halt hierher in die Berge“, schwärmt der 74-Jährige über die Hohen Tauern, die gelebte Gastfreundschaft und die köstlichen Gerichte, die Anneliese und ihr Team auftischen.

Für Genießer zahlt es sich übrigens besonders aus, die aus massiven Natursteinen errichtete Osnabrücker Hütte zu besuchen, denn Hüttenwirtin Anneliese setzt hier eigene Schnäpse an.

Zirben, Latschen, Honig, Himbeer, Chili, Fichtenwipfel sowie Schwarzbeer oder Wacholder stehen hier auf der Karte und können auch erworben werden.

Bis bald!

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