Kampf um jede Stimme

So viel Förderung kassieren die Tiroler Parteien

Tirol
29.08.2022 15:01

Wie ein Blick auf die Parteienförderung zeigt, ist bei der anstehenden Landtagswahl in Tirol jede Stimme Goldes wert. Die „Krone“ rechnet vor, welche Gruppierungen eher jubeln und wer den Gürtel in Zukunft etwas enger schnallen muss.

Am 25. September um 17 Uhr schießen die Balken auf den Fernsehbildschirmen und mobilen Geräten wieder in die Höhe. Dann wird anhand der ersten Hochrechnung feststehen, wer in den kommenden fünf Jahren Tirol regieren wird. Im Landtag wartet auf die einziehenden Parteien ein mehrere Millionen Euro schwerer „Geldkuchen“. Laut Parteienfinanzierungs- und Klubförderungsgesetz werden diesmal pro Wahlberechtigtem 14,49 Euro an die Parteien ausbezahlt. Stimmberechtigt sind heuer 535.112 Bürger, ergibt also 7.753.772,88 Euro pro Jahr. Über die gesamte Legislaturperiode (fünf Jahre) sind es dann fast 39 Millionen Euro.

Bei der Wahl 2018 lag die Zahl der Stimmberechtigten mit 537.273 zwar etwas höher, aber der Kuchen war kleiner. Denn damals gab es pro Stimme 12,96 Euro, was rund 6,8 Millionen Euro ergab.

Kuchen wird neu verteilt, einige müssen fasten
Eine laufende Valorisierung führte dazu, dass im Vorjahr bereits rund 7,78 Millionen Euro ausbezahlt wurden. Das größte Stück erhielt die ÖVP mit rund 3,5 Millionen. Dahinter reihen sich die SPÖ mit rund 1,4, die FPÖ mit 1,2, die Grünen mit rund 845.000 Euro, die Liste Fritz mit knapp 432.000 Euro und die Neos mit rund 412.000 Euro.

(Bild: Krone Kreativ)

Wichtig: „Die Aufteilung auf die im Landtag vertretenen Parteien erfolgt nach dem Verhältnis der bei der letzten Wahl entfallenen Stimmen“, heißt es aus der Pressestelle im Landhaus.

Nach dem 25. September wird der Kuchen neu verteilt. Wenn das Ergebnis ähnlich den derzeitigen Umfragen ausfällt, bedeutet das vor allem für die Tiroler Volkspartei, den Gürtel deutlich enger zu schnallen.

VP Tirol droht „Verlust“ von rund 1,2 Millionen Euro
Sie würde angeblich von 44,26 Prozent auf 29,1 abstürzen. Statt mit rund 3,5 Millionen Euro müsste die Partei von Anton Mattle pro Jahr mit „nur noch“ rund 2,3 Millionen auskommen.

Auch die von Georg Dornauer angeführte SPÖ muss sich auf das Fasten vorbereiten. Erhielt sie 2018 noch 17,25 Prozent Stimmenanteil, werden ihr dieses Mal 15,3 prognostiziert. Sie bekäme statt bisher 1,4 etwas weniger als 1,2 Millionen Euro ausbezahlt. Besonders interessant: Die FPÖ, die laut Umfrage von 15,53 Prozent auf 15,7 zulegen wird, bekäme aufgrund der geringeren Anzahl an Wahlberechtigten statt bisher rund 1,23 „nur mehr“ rund 1,22 Millionen Euro an Parteienförderung.

(Bild: Christof Birbaumer (Archivbild))

Bei allen anderen Parteien dürfte die Brieftasche indes dicker werden. Die Grünen, die in der IMAD-Umfrage von 10,67 Prozent auf 12,6 klettern, bekämen statt bisher 845.000 fast eine Million Euro ausbezahlt.

Förderung für Neos würde sich mehr als verdoppeln
Die Liste Fritz, sie legt laut Umfragen von 5,46 Prozent auf 10,2 zu, bekäme statt bisher 432.000 Euro 791.000. Jubeln dürften auch die Neos. Ihnen wird ein Ergebnis um die 12 Prozent vorausgesagt. 2018 waren es 5,21. Ihre Förderung würde sich von 412.000 auf rund 954.000 € mehr als verdoppeln.

Übrigens: Auch Parteien, die den Einzug nicht schaffen, erhalten eine einmalige Förderung von vier Euro pro erhaltener Wählerstimme.

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