Ein Flachauer Après-Ski-Wirt und seine Mutter horteten Schwarzgeld in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Die Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben kostet das nun 100.000 Euro.
Die Causa rund um eine Flachauer Wirtsfamilie und ihre angehäuften 3,5 Millionen Euro an Schwarzgeld hat für die Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben ein teures Nachspiel. Die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat die Pongauer Bank zu einer Strafe von stolzen 100.000 Euro verdonnert. Grund dafür sind zwei Verstöße „gegen die Sorgfaltspflichten zur Verhinderung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung“ in Zusammenhang mit dem riesigen Schwarzgeld-Fall.
„Die Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben hat es in einem konkreten Anlassfall unterlassen, die betroffenen Geschäftsbeziehungen in die Risikoklasse ,hoch‘ umzustufen sowie eine Geldwäsche-Verdachtsmeldung zu erstatten“, heißt es in dem Schreiben der FMA.
Wir sind jetzt so aufgestellt, dass die Fehler nicht mehr passieren können.
Martin Kundegraber, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben
Beschleunigtes Verfahren
Denn, wie berichtet, hatten die Gastronomen rund 2,8 Millionen Euro ihres Schwarzgeldes auf 206 Sparbüchern veranlagt, 780.000 Euro wurden bei Hausdurchsuchungen im Jahr 2019 zudem in bar entdeckt. Die Straferkenntnis ist bereits rechtskräftig. Das habe seinen Grund, sagt Martin Kundegraber, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben.
„Wir haben uns darauf verständigt, auf Rechtsmittel zu verzichten“, berichtet der Banker der „Krone“. Man habe ein beschleunigtes Verfahren gewählt, um so die Causa abschließen zu können. Den Fall habe man bereits intern aufgearbeitet. „Wir sind jetzt so aufgestellt, dass die Fehler nicht mehr passieren können“, versichert Kundegraber.
Sparbücher teils vor Jahrzehnten angelegt
Die Anlage der Sparbücher gehe teils Jahrzehnte zurück - damals sei der „Regelstand“ ein anderer gewesen. Irgendwann habe man die Altbestände wohl übersehen, erklärt Kundegraber.
Der Après-Ski-Wirt aus dem Pongau und seine Mutter mussten sich bereits im August 2021 am Landesgericht Salzburg verantworten: Wie berichtet, wurden der Gastronomen wegen Steuerhinterziehung in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro rechtskräftig verurteilt.
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