„Aurelio“-Eigentümer

Deripaska-Cousin steht auf Sanktionsliste

Vorarlberg
28.07.2022 18:13

Kaum durchschaubare Eigentumsverhältnisse bei Luxushotel „Aurelio“ in Lech (Vorarlberg). Das Vermögen von Besitzer Pawel Jesubow wird nun ebenfalls eingefroren.

Vom Luxusobjekt zur Problemimmobilie: Das Hotel „Aurelio“ in Lech sorgte schon im Frühjahr für Schlagzeilen. Damals verkaufte der Eigentümer des Luxus-Schuppens, kein Geringerer als der russische Oligarch Oleg Deripaska, das Haus. Und zwar gerade noch, bevor er auf die EU-Sanktionsliste geriet. Allerdings: Das „Aurelio“ blieb in der Familie, denn der Käufer war ein Cousin Deripaskas: Pawel Jesubow (auch Ezubov geschrieben). Doch nun ist auch dieser Geschäftsmann auf der Sanktionsliste gelandet.

Wirtschaftlicher Eigentümer
Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat nach dem Inkrafttreten neuer EU-Sanktionen Ende vergangener Woche zuständige Gerichte in Vorarlberg darüber informiert, dass die Vermögenswerte von Pawel Jesubow einzufrieren sind. Er wird im Register der wirtschaftlichen Eigentümer des Finanzministeriums als „indirekter wirtschaftlicher Eigentümer“ des Aurelio geführt. „Aus diesem Grund wurden am 22. Juli die zuständigen Gerichte verständigt“, erklärte am Donnerstag ein Sprecher des Innenministeriums.

Deripaska, der ein wichtiger Lieferant von Waffen und militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte sei, habe seinem Cousin Jesubow „erhebliche Vermögenswerte“ übertragen, darunter über die im Eigentum von Jesubow stehende russische Holdinggesellschaft „Gost Hotel Management“ auch ein Hotel in Lech, heißt es in der Begründung des Sanktionsbeschlusses.

Matrjoschka mit sechs Puppen
Dabei ist es alles andere als ein Kinderspiel, die Vermögens- und Eigentumsverhältnisse zu durchschauen. In öffentlichen Firmenbüchern lässt sich Jesubows Eigentümerschaft des Hotel „Aurelio“ nämlich nicht unmittelbar belegen. Die Besitzerstruktur erinnert an eine russische Matrjoschka mit zumindest sechs Puppen: Das Lecher Hotel gehört nämlich der österreichischen „Aurelio GmbH & Co KG“, die ihrerseits der zypriotischen „Dornton Limited“ gehört. Letztere steht im Eigentum der im Sanktionsbeschluss genannten „Gost Hotel Management“, die der russischen „GmbH Ewoljuzija“ gehört, die selbst der russischen „GmbH Polarjon“ gehört, die ihrerseits wiederum im Besitz der russischen Aktiengesellschaft „Tensor“ steht. Wer die Aktien dieser AG hält, scheint im russischen Firmenregister nicht auf.

Nicht mal mit der Kneifzange
Dass das Hotel „Aurelio“ niemand mehr auch nur mit der Kneifzange anfassen will, haben sich die Lecher auch selbst eingebrockt, gratulierte Lechs Tourismus-Chef Fercher vor laufender TV-Kamera doch Deripaska zum „Prestigeobjekt“. Nachdem Russland in der Ukraine einmarschiert war.

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