Hoden-Tumor bei Haller

„Medizinisches Versäumnis“: Kritik nach Diagnose

(Bild: David Inderlied / dpa / picturedesk.com)

Es war eine Schocknachricht: Bei Dortmund-Neuzugang Sebastien Haller wurde am Montag ein Hoden-Tumor diagnostiziert. Doch warum wurde dieser nicht bereits beim Medizincheck entdeckt? Die Kritik wird lauter, von einem „medizinischen Versäumnis“ ist die Rede.

Dass urologische Untersuchungen bei Medizinchecks von Fußballprofis grundsätzlich nicht gemacht werden, löst bei Prof. Dr. Med. Klaus-Peter Dieckmann, ärztlicher Leiter des Hodentumorzentrums der Asklepios Klinik Hamburg, Kopfschütteln aus. „Da wird meistens auf die Muskelleistungsfähigkeit geachtet, aber auf diese urologischen Dinge nicht, vor allem auf Hoden bei jungen Männern sollte man unbedingt achten“, sagte er dem SID. „Das würde ich persönlich als medizinisches Versäumnis bezeichnen.“

Die nächtliche Nachricht am Montag über die schwere Erkrankung von Neuzugang Haller sorgte bei allen Dortmund-Beteiligten für tiefe Bestürzung. Nur wenige Stunden nach dem morgendlichen Training, bei dem der 28-jährige Nationalspieler der Elfenbeinküste über Unwohlsein geklagt hatte, diagnostizierten die Mediziner einen Tumor im Hoden.

Emotionale Nachricht von Haller
Haller selbst meldete sich auf Instagram am Dienstag. „Ich möchte euch aus tiefstem Herzen für die vielen und warmherzigen Nachrichten danken“, schrieb Haller in einer emotionalen Nachricht. „Ich bin sehr bewegt. Aber ich weiß, dass es dank euch nicht mehr als eine weitere Prüfung auf unserem Weg wird. Wir werden uns bald wieder auf dem Platz sehen, um unsere nächsten Siege zu feiern“, fügte er hinzu.