Currentzis-Auftritt

Bei umstrittenem Dirigenten blieb Protest stumm

Salzburg
20.07.2022 06:15
Der Auftritt des griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis hatte im Vorfeld der Festspiele für Aufschrei gesorgt. Sein erstes Gastspiel ging ohne Protest über die Bühne.

Die Hitze des Tages steht drückend in der Hofstallgasse. Menschen mit Eis schlendern vor dem Großen Festspielhaus durch die Salzburger Altstadt. Alles wie immer. Wäre da nicht der Auftakt der „Ouverture Spirituelle“ im Rahmen der Salzburger Festspiele. Zu den Touristen und Einheimischen gesellen sich noch Festspielgäste. Sie wollen den umstrittenen griechisch-russischen Star-Dirigenten Teodor Currentzis sehen.

Sein Engagement bei den Festspielen hatte vor allem die ukrainische Gemeinschaft erzürnt. „Gemeinsam mit seinem Orchester und seinem Chor ist Currentzis Teil des Systems von Wladimir Putin“, sagt Wassily Chymynez, Botschafter der Ukraine in Österreich.

Festspiele halten an Currentzis Auftritt fest
Der Botschafter hatte mehrfach öffentlich gefordert, die Festspiele mögen Currentzis Engagement beenden. Der Grund: Der Dirigent hatte nie öffentlich Stellung bezogen, wie er zum Angriff Russlands auf die Ukraine steht. Currentzis und die Sänger und Musiker seines Ensembles MusicAeterna werden zudem von der sanktionierten russischen VTB-Bank finanziert.

Die Festspiele hielten an Currentzis fest. „Sein ganzes künstlerisches Wesen sehe ich als Gegenmodell zum System Putin“, erklärte etwa Intendant Markus Hinterhäuser im Vorfeld. Currentzis Gastspiel war unter dem möglichen Zeichen von Protest und Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine gestanden. Eine Demo inmitten der Hofstallgasse, während der Festspiele? Die blieb aus. Polizei und Festspiel-Mitarbeiter hatten einen entspannten Abend. Ein Polizist wurde von Konzertbesuchern sogar um Hilfe beim Fotografieren gebeten. Das tat er gerne.

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