Trauer und Schock

Thomas (9) starb nach Spiel in Getreide-Kipper

Salzburg
19.07.2022 22:10

Ein Neunjähriger verlor sein Leben, weil er beim Spielen in einem vollen Traktoranhänger unter Getreidekörnern begraben wurde. In der Heimatgemeinde in Salzburg herrschen große Trauer und Fassungslosigkeit.

Zweite Ferienwoche, Sonnenschein, der Geruch von frischem Heu, blauer Himmel und 31 Grad Celsius. Was nach einem Sommermärchen klingt, wird in der Gemeinde Lamprechtshausen von einem tragischen Unglück überschattet. Nach dem Spielen auf einem Bauernhof verlor am Montag der neunjährige Thomas sein Leben.

Der Bub aus der Gemeinde, der am Nachmittag wie so oft bei einem Freund zu Besuch war, wurde beim Spielen auf einem Anhänger unter Getreidekörnern begraben. Die beiden Kinder nutzten zuvor die Schräglage des Kippers als Rutsche. Sie kletterten von der Bordwand nach oben und rutschten über die Körner hinunter.

Korn auf Traktoranhänger wird tödlicher Treibsand
Dann passierte es: Das zwischenzeitlich abfließende Getreide entwickelte offenbar einen derart heftigen Sog, dass der Drittklässler ins Korn gezogen und letztlich derart verschüttet wurde, dass er sich nicht mehr daraus befreien konnte.

Sein unverletzter, achtjähriger Freund rief sofort um Hilfe. Der Landwirt konnte den Burschen, der in der Zwischenzeit bewusstlos geworden war, aus dem Getreide ausgraben.

Nach nur fünf Minuten war der örtliche Rettungswagen vor Ort. Nur drei Minuten später landete der Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ am Unglücksort.

Nach der medizinischen Erstversorgung wurde der Bub ins Salzburger Uniklinikum geflogen. Gegen Mitternacht verloren die Intensivmediziner dort aber den Kampf um das Leben des kleinen Thomas.

Lamprechtshausen ist fassungslos und trauert
„Man kann es gar nicht fassen. Da fehlen einem die Worte“, fasst Bürgermeisterin Andrea Pabinger die Stimmung im Ort zusammen. Nun sei es wichtig, dass die Gemeinde zusammenstehe und es irgendwie weitergehe, so Pabinger.

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Man kann es gar nicht fassen. Da fehlen einem die Worte, vor allem wenn man selbst auch Enkerl oder Kinder hat.

Andrea Pabinger, Bürgermeisterin von Lamprechtshausen

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Das sind so liebe Leute auf diesem Hof, die jeder kennt und mag. Es ist unfassbar, dass so etwas passiert ist.

Eine geschockte Nachbarin

Ergriffen von der Tragik des Unglücks ist nicht nur die Bürgermeisterin. Eine Spaziergängerin, die oft mit ihrem Hund bei den Buben vorbeigekommen ist, sagt mit nassen Augen: „Ich bin heute extra einen Umweg gegangen. Die Kinder, die da gespielt haben, waren immer so lieb und aufgeweckt!“

Thomas’ Schulfreunde aus der dritten Klasse wurden noch am Dienstag gemeinsam mit ihren Eltern über das Unglück informiert und in der Volksschule betreut. Die Polizei ermittelt.

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