Invasion im Mittelmeer

Quallen als Nahrung? Wir haben für Sie gekostet

Kulinarik
15.07.2022 13:55

Heiße Temperaturen und ein Mangel an Fressfeinden sorgen - siehe Video - im Mittelmeer für eine veritable Quallenplage. Mit schmerzhaften Folgen für Badeurlauber, wenn diese auf die Nesseltiere treffen. Eine Möglichkeit, der Invasion der Wirbellosen Herr zu werden, wäre ihr Verzehr: Quallen schmecken nämlich gar nicht schlecht ...

Schlange, Känguru, Meeresschnecke oder Krokodil: Auf Urlaubsreisen ist krone.at-Redakteur Dominik Erlinger bei der Verkostung neuer Gerichte für vieles zu haben. Schließlich lernt man fremde Kulturen am besten am Esstisch kennen. Vor einigen Jahren am Speiseplan: Qualle.

Ein liebenswerter Herr in der südvietnamesischen Kleinstadt Bac Lieu kehrte mit einem mysteriösen Einmachglas aus seiner Speisekammer zurück. Auf den ersten Blick erinnerte der länglich-transparente Inhalt ein wenig an geschälte und klein geschnittene Essiggurken.

Interessante Konsistenz, wenig Eigengeschmack
Auf die Frage, was da im Glas ist, entgegnete der Herr grinsend: „Qualle“. Gespannt sah er dem Europäer bei der Verkostung zu. Klar, Quallen sind nicht der schönste Anblick und für einen österreichischen Gaumen eine wirklich exotische Sache. Aber: Die Meerestiere schmecken nicht schlecht.

Die Konsistenz: knackig im Biss, beim Kauen wird’s schnell weicher. Wieder wurden Erinnerungen an unsere Gurkerl wach. Die befürchtete Schleimigkeit stellte sich nicht ein. Geschmacklich ist so eine eingelegte Qualle recht neutral. Sie nimmt - mit einem Hauch salzigem Meeresaroma - den Geschmack der Lake an, in der sie eingelegt wird.

Quallen einlegen hat lange Tradition
Die Zubereitungsmethode hat in Asien eine lange Tradition: Erst in der Lake wird die Qualle genießbar, andere Zubereitungsmethoden stoßen bei Quallen schnell an ihre Grenzen. Beim Kochen werden die Tiere zum schleimigen Gelee, beim Braten trocknen sie aus.

Wenn es würziger sein darf, kann die eingelegte Qualle auch weiterverarbeitet werden. Beliebt ist in Asien beispielsweise der Quallensalat, den man auch hierzulande in dem einen oder anderen China-Restaurant findet. Mit etwas Sojasauce, Sesam, Chili, Koriander und Knoblauch ergeben Quallen ein schmackhaftes Gericht für heiße Tage.

Quallen bald auch in Europa am Menü?
Der Verzehr wird angesichts der Plage im Mittelmeer auch bei uns intensiver diskutiert: Bereits vor zwei Jahren entstand im Zuge des europäischen Forschungsprojektes „Go Jelly“ das erste europäische Quallenkochbuch.

Darin werden die Tiere zum Beispiel als Topping für Erdäpfel angepriesen:

Die Hauptnahrungsquelle der Meeresschildkröten gilt als durchaus gesund: Quallen - nicht alle Arten sind essbar - enthalten laut „Deutschlandfunk“ weder Fett noch Cholesterin, dafür Proteine, Natrium, Kalzium und Magnesium.

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