Ungeduldige Autofahrer

Feuerwehrleute während Einsatz wüst beschimpft

Auch bei der Absicherung einer Unfallstelle in Völs wurden jüngst die Einsatzkräfte beschimpft.

(Bild: zeitungsfoto.at)

Ihren Ärger über eine unfallbedingte Straßensperre in Völs im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land ließen mehrere Autofahrer am Montag an der Feuerwehr aus, die nach dem Crash die Straße sicherte. Die aufgebrachten Lenker gebärdeten sich dabei so wild, dass die Polizei einschritt. Es setzte mehrere Anzeigen.

Dass bei einem Verkehrsunfall die Feuerwehr aufräumt, für die Dauer der Arbeiten die Straße sperrt und den Verkehr regelt, ist normal. Dass sie dabei immer wieder mit aggressiven Autofahrern zu kämpfen hat, mittlerweile leider auch. „Beim Absperren ist fast immer wer dabei, der schimpft. Aber diesmal war es auffallend oft und massiv“, erzählt Herbert Strickner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Völs, vom jüngsten Einsatz.

Die Lenkerin des Pkw war auf der Götzner Landesstraße auf die Gegenspur geraten und in den Lkw gekracht. Sie kam verletzt ins Spital.

(Bild: zeitungsfoto.at)

Auf der Götzner Landesstraße in Völs waren gegen 15.30 Uhr ein Lkw und ein Pkw zusammengekracht, wobei die Lenkerin des Autos verletzt wurde. Rund vier Stunden lang war die Fahrbahn komplett gesperrt. Die Feuerwehr regelte an einer Kreuzung unterhalb der Unfallstelle den Verkehr, während weitere Kameraden aufräumten.

Kamerad bat über Funk um Polizei-Unterstützung
„Dann hat ein Kollege raufgefunkt, dass man ihm die Polizei schickt“, erinnert sich Herbert Strickner. Autofahrer seien ausgestiegen, hätten die Feuerwehrleute beschimpft, mit ihnen diskutiert, „auch der Mittelfinger war dabei“. Fünf oder sechs Autofahrer seien es insgesamt gewesen, schätzt er. Dabei muss die Feuerwehr die Unfallstelle während der Aufräumarbeiten sichern - schon allein zum eigenen Schutz.

Die Feuerwehrleute hätten versucht, den Uneinsichtigen die Situation zu erklären, doch einige Fahrer wollten es nicht wahrhaben, sagt Strickner: „In jener Zeit, in der sie diskutiert haben, hätten sie längst eine andere Route nehmen können.“ Ein Polizist schritt schließlich ein. Die zuständige Dienststelle bestätigte der „Krone“, dass auf mehrere Autofahrer Verwaltungsanzeigen zukommen.

Es ist traurig, dass es so weit kommen muss. Wir haben versucht, alles zu erklären, aber es war viel Verkehr und da hat man keine Zeit für Diskussionen.

Herbert Strickner, Kommandant Freiwillige Feuerwehr Völs

„Sperren die Straße ja nicht aus Jux“
Kommandant Strickner ärgert sich über die aggressiven Verkehrsteilnehmer: „Das ist eine bodenlose Frechheit.“ Die Feuerwehrleute würden die Straße ja nicht aus „Jux“ sperren - in ihrer Freizeit, wohlgemerkt. „Wenn die Kollegen dann sagen, ‚ich stelle mich nicht mehr hin‘, dann muss man es auch akzeptieren“, gibt er zu bedenken.