Bewegend. Aufwühlend. Schockierend. Teils verstörend. Letztlich aber doch auch herzerwärmend und vor allem mutmachend. Das ist die schier unglaubliche Geschichte von Martin Hörz-Weber. Der 30-jährige Rollstuhl-Tennisspieler erzählt im emotionalen TV-Interview mit Michael Fally (siehe Video) offen wie noch nie seine Lebensstory, die von sexuellem Missbrauch in einer Fußballakademie handelt, sich über schlimme Depressionen erstreckt und 2019 fast mit dem Tod endete. Hörz-Weber macht kein Hehl aus daraus, damals nicht mehr gekonnt zu haben. Er sagt: „Ich wollte nicht sterben, konnte aber nicht mehr leiden.“
Aus rechtlichen Gründen - ein Gerichtsverfahren wegen sexueller Nötigung startet demnächst - nennt er im gesamten Interview keine Namen, auch keine Klubs, keinen Arbeitgeber. Manche Details sind aber auch ohne konkretere Angaben schlimm genug. Immerhin: Mit seiner nunmehrigen Frau Lisa - sie machte ihm den Heiratsantrag noch auf der Intensivstation - lebt er glücklich zusammen, hat seinen Leben einen Sinn.
Martin Hörz Weber rechts beim Training, links mit ATC-Sportdirektor Wolfgang Thiem
(Bild: Werner Kollerits)
Und beim Training im „ATC“, der „Thiem-Akademie“ in Traiskirchen, verausgabt er sich, um der Spitze im Rollstuhl-Tennis näher zu kommen. Bei den Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf vergangenes Wochenende kam er schon einmal ins Viertelfinale und unterlag dort dem späteren Sieger Nico Langmann.
Hörz-Webers Geschichte in voller Länge sehen und hören Sie im Video oben.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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