Besucherandrang

Sensenmuseum: Heißes Eisen als Kulturerbe

Oberösterreich
30.06.2022 16:00

Die glanzvolle Zeit des Sensenschmiedens ist schon lange vorüber. Im Sensenmuseum Geyerhammer in Scharnstein lässt man das alte Handwerk aber weiter pulsieren - und liegt damit im Trend. Momentan erlebt man dort einen Besucherandrang wie schon lange nicht. Ein UNESCO-Kulturerbe, das einen Ausflug wert ist!

Es kann ganz schön laut werden, wenn Werner Fasser das glühende Eisen unter den schweren Hammer hält. Er führt gerade vor, wie ein Sensenblatt entsteht. Einmal im Monat steht im Freilichtmuseum Geyerhammer ein solches Schauschmieden am Programm – und der 69-Jährige ist einer von wenigen, die das noch können.

28 Arbeitsschritte nötig
Ausgangspunkt ist ein Eisenstück, auch „Bröckl“ genannt. Nach dem Erhitzen erfolgte am Drucklufthammer das „Zainen“, die Erstellung der Grobform. Anschließend führt der Essmeister das „Breiten“ am wasserbetriebenen Breit- oder Schwanzhammer aus. „Bis man alles kann, braucht man drei Jahre“, erzählt Fasser. Eine Sense ist aber dann noch lange nicht fertig, insgesamt gibt es 28 Arbeitsschritte. „Dieses Handwerk ist schon etwas Besonderes“, schmunzelt er bescheiden. Mittlerweile zählt es zum UNESCO-Kulturerbe.

Sense liegt im Trend
Fasser hat schon im Alter von 15 Jahren in der damaligen Firma Redtenbacher als Schlosser zu arbeiten begonnen. In der Hochblüte wurden 20 Länder mit der „scharfen Schneid“ aus Scharnstein beliefert. 1987 wurde die Produktion eingestellt. Seit 30 Jahren gibt es das Freilichtmuseum, das in einem uralten originalgetreu erhaltenen Werksgebäude direkt am Almfluss untergebracht ist. „Momentan erleben wir einen Besucherandrang“, sagt Ilse Schachinger, die hier Führungen macht. „Die Sense liegt im Trend, weil sie weder Lärm noch Abgase macht und die Artenvielfalt fördert. Die Bewegung beim Mähen ist toll, und schneidet die Sense gut, braucht man keine Kraft!“

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