Überraschung in Graz

Killer-Suche im Darknet: Steirer freigesprochen!

Steiermark
22.06.2022 21:27

Überraschend endete am Mittwochabend der Prozess um einen 27-jährigen Weststeirer, der einen Bekannten beauftragt haben soll, im Darknet einen Killer für den neuen Partner seiner Ex zu finden: Die Geschworenen am Grazer Straflandesgericht sprachen den Mann frei (nicht rechtskräftig). Der Prozess fand bereits zum zweiten Mal statt, da der erste heuer im Februar wegen eines Begründungsmangels ohne Urteil blieb.

Die Anklage warf dem Steirer vor, einen Bekannten nach einem Killer aus dem Darknet gefragt zu haben, damit dieser den neuen Partner seiner Ex-Freundin beseitigen sollte (versuchte Bestimmung zum Mord). Zur Ausführung kam der Plan nie, der Beschuldigte leugnete die Tat und wurde - in der Neuauflage dieses Verfahrens - freigesprochen.

Probleme mit Eifersucht
Nach dem Beziehungs-Aus habe der 27-Jährige durch Suizid-Drohungen, die er im Freundeskreis streute, versucht, die Aufmerksamkeit seiner Ex-Freundin zu erlangen, schildert Staatsanwalt Stefan Pirker. Als diese trotzdem einen neuen Partner kennenlernte, engagierte er eine „Treuetesterin“. „Sein Verhalten war immer problematisch, wenn eine Ex einen neuen Freund hatte.“

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Wir sind hier ja nicht in Chicago.

Der Verteidiger des Angeklagten

Als das nämlich auch nicht klappte, soll er einen Bekannten dazu angestiftet haben, einen Killer aus dem Darknet für den „Nachfolger“ zu suchen. Es sollte wie ein Autounfall aussehen: „Wir sind hier ja nicht in Chicago“, versuchte der Verteidiger des Steirers, Georg-Christian Gass, zu relativieren. „Wie soll das funktionieren? Ich engagiere einen, der mit dem Auto in den anderen reinfährt, dann putz ich mich ab und geh weg?“ Funktioniert hat das Ganze aber ohnehin nicht. Der Freund ging zur Polizei.

Was heißt „jemanden verräumen“?
„Sie sagten, Sie wollen ihn verräumen?“, fragte Richter Hanspeter Draxler. „Ja, ich meinte damit aber, die Beziehung spalten, sie auseinanderbringen“, sagte der Angeklagte. „Im normalen Sprachgebrauch heißt verräumen aber nicht, eine Beziehung beenden“, so der Richter. Die Anschuldigungen seien nur ein Racheplan, wegen 380 Euro, die der Bekannte ihm schulde.

Mittwochabend sprachen die Geschworenen den Steirer überraschend frei. Die Verhandlung fand schon das zweite Mal statt. Der erste Prozess endete wegen eines Begründungsmangels ohne Urteil.

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