Erfolsgquote höher

Löwen jagen am liebsten in Nächten nach Vollmond

Wissenschaft
24.07.2011 09:07
Wer einen Spaziergang durch die nächtliche Savanne Afrikas vorhat, sollte dies nicht bei abnehmendem Mond tun. Denn in diesen Nächten sind Löwen besonders angriffslustig und jagdfreudig. Das haben Forscher in Tansania bei der Analyse von rund 500 dokumentierten Löwenangriffen auf Menschen herausgefunden.

"In den Nächten vor einem Vollmond gibt es nur wenige Attacken. Danach aber schießt plötzlich die Gefahr hoch, weil die Löwen für den Rest des Mondzyklus im Dunkeln agieren können", sagt Craig Packer, Löwenexperte von der University of Minnesota. Der abnehmende Mond erscheine erst frühestens eine Stunde nach Sonnenuntergang, sodass die Löwen bis dahin nahezu ungesehen angreifen können. Besonders groß sei das Risiko für Menschen daher zwischen der Abenddämmerung und etwa zehn Uhr abends. 

Nach Ansicht der Forscher könnte dieser mondabhängige Umschwung der Bedrohung auch erklären, warum der Vollmond in vielen Kulturen und Mythen eine besondere Rolle spielt: "Menschen haben schon immer in enger Nachbarschaft zu großen nachtjagenden Raubtieren gelebt, Löwen waren einst die am weitesten verbreiteten Säugetiere der Erde. Daher waren wir auch schon immer den Gefahren ausgesetzt, die mit dem Zu- und Abnehmen des Mondes schwankten", schreiben die Forscher im Fachmagazin "PloS ONE". Obwohl der Mensch in hell erleuchteten Nächten am sichersten sei, signalisiere der Vollmond, dass sich das Risiko für einen Angriff in den nächsten Tagen dramatisch erhöhen werde. 

Mehr Jagderfolg bei Dunkelheit
Die Löwen der afrikanischen Serengeti jagen meist nachts. Ihnen gelingt es dann am besten, ihre Beute zu überraschen und zu überwältigen. Nicht bekannt war bisher jedoch, inwieweit der Mond für ihren Jagderfolg eine Rolle spielt. Ebenso unklar blieb, ob Angriffe auf Menschen von den Mondphasen beeinflusst werden.

Die Forscher um Packer und seine Kollegen vom Tanzanian Wildlife Research Institute analysierten zunächst das Verhalten der Löwen bei der Jagd auf Huftiere und andere Pflanzenfresser. Der Abgleich von Messungen des Bauchumfangs und Aasfunden mit den Mondphasen ergab, dass die Löwen in den dunklen Nächten kurz vor und nach dem Neumond am erfolgreichsten waren.

Tage nach dem Vollmond sind am gefährlichsten
Anders sah dies jedoch bei den Angriffen auf Menschen aus, wie die Auswertung von 500 von der tansanischen Regierung seit 1988 dokumentierten Löwenangriffen zeigte. "Während Löwen Pflanzenfresser am häufigsten im ersten und dritten Viertel des Mondzyklus erlegen, ereignen sich die meisten Angriffe auf Menschen im dritten Viertel", sagen die Forscher.

In den ersten zehn Tagen nach dem Vollmond lagen die Angriffsraten um das Zwei- bis Vierfache höher als bei zunehmendem Mond. Die meisten Attacken ereigneten sich in der Zeit, in der der Mond noch nicht oder nur wenig über den Horizont gestiegen war.

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