„Krone“-Kommentar

ÖVP vs. KPÖ: Die Sache mit dem Image

(Bild: stock.adobe, Christian Jauschowetz, Krone KREATIV)

Kommen wirklich weniger internationale Studierende nach Graz, wie das der Grazer ÖVP-Chef Kurt Hohensinner sagt? Nein, kontert die Uni.

Eine größere politische Fernseh-Bühne gibt es in Österreich kaum: Ein Team des „ORF-Report“ war in Graz und brachte einen zehnminütigen Beitrag über die Landeshauptstadt nach einem halben Jahr mit Elke Kahr an der Stadtspitze. Die kommunistische Bürgermeisterin ist eine Sensation weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus, das Interesse am dunkelroten Graz weiter hoch.

Im Beitrag kam auch der „Oppositionsführer“ zu Wort: Kurt Hohensinner, der nach der Wahlniederlage die Stadt-ÖVP übernommen hat. Und er ließ vor allem im Nobelbezirk Geidorf aufhorchen: Dort ist ja die Universität beheimatet - und von dort höre man, so Hohensinner, dass gewisse ausländische Studierende nun nicht nach Graz wollen.

Stimmt das? Bei der Uni reagiert man auf Nachfrage verärgert - und kontert mit Zahlen: So seien die Zahlen alleine des Austauschprogramms „Erasmus+“ schon fast wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Von Rückgängen könne keine Rede sein.

Der Versuch, einen Imageschaden für Graz herbeizureden, scheint also selbst dem Image zu schaden. Es spricht wohl auch ein wenig Verzweiflung daraus, dass - trotz aller berechtigten Kritik an ihr - der Höhenflug von Kahr und ihrer KPÖ in allen Umfragen ungebremst weitergeht.