Fünf Jahre lebte ein Wiener seine rechtsextreme Gesinnung offen aus. Das sei nun Vergangenheit. Vor Gericht muss er aber trotzdem.
Tätowiert, buchstäblich von Kopf bis Fuß, sitzt ein Wiener auf der Anklagebank. Ein Großteil der permanenten Körperbemalung ist schon überstochen - die nationalsozialistischen Symbole. Der 47-Jährige muss sich wegen Wiederbetätigung im Wiener Landesgericht verantworten. „Wir alle wollen solche Gräueltaten nie wieder erleben“, erinnert die Staatsanwältin an dunkle Zeiten.
Socken mit SS-Print
Der Angeklagte habe unzählige rechtsextreme Nachrichten, Bilder und Videos im Netz verbreitet. Seine Wohnung war überfüllt mit Gegenständen und Symbolen der rechten Szene - er hatte sogar Socken mit SS-Print.
Hier ist ein riesengroßer dicker Schlussstrich!
Anwalt Nikolaus Rast
Neonazi-Szene den Rücken zugekehrt
Er will dem Milieu nach einer Hausdurchsuchung der WEGA aber den Rücken zugekehrt haben. Sein Verteidiger Nikolaus Rast stellt klar: „Hier ist ein riesengroßer dicker Schlussstrich!“ Deshalb will sich sein Mandant auch nicht mehr äußern. Trotzdem hält ihm Richterin Nicole Baczak jeden Anklagepunkt einzeln vor: „Da müssen Sie durch! Ich musste mir die schrecklichen Nachrichten auch alle durchlesen.“
Das Urteil: zwei Jahre bedingt und nicht rechtskräftig.
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