Für Aufsehen sorgte der 90-jährige Johann Widhalm, der vor 20 Jahren eine Radar-Attrappe in Rastenfeld in Niederösterreich aufstellte, die „Krone“ berichtete. Die Box stand dort aber nur auf einer Nebenstraße, jetzt wird über die Hauptstrecke diskutiert.
Über eine Autobahn verfügt in Niederösterreich nur das Waldviertel nicht. Um den Verkehr zu bewältigen, gibt es dort aber hochrangige Straßen. Die am besten ausgebaute Achse ist wohl Zwettl-Krems-St. Pölten. Diese geht durch Rastenfeld, 50 Meter vom Kindergarten entfernt.
Aber sie durchkreuzt auch die Verbindung zum Ort Peygarten-Ottenstein, wo der 90-jährige Johann Widhalm wegen des Verkehrslärms bereits vor 20 Jahren eine Radarbox-Attrappe aufstellte und wo derzeit viele Häuser gebaut werden.
Tausende Fahrzeuge 50 Meter von Kindergarten
Walter Zulehner setzt sich seit mehreren Jahren für eine Reduktion der Verkehrsbelastung ein. Der Tagesverkehr auf der Achse Zwettl-Krems liegt dort im Schnitt zwischen 7800 und 8800 Fahrzeugen, davon acht bis zehn Prozent Schwerfahrzeuge. Der ehemalige VP-Gemeinderat erstellte sogar einen Grobplan für eine Umfahrung, die großteils auf Grund des Landes umgesetzt werden könnte.
Lärm- und Luftmessungen gefordert
Für ihn nimmt, wie auch für seine Tochter Kinderärztin Birgit Aigner, nicht nur der Lärm schwer bedenkliche Ausmaße an, auch die Luftbelastung. „Der Kindergarten ist nur 50 Meter von dieser Autobahn weg. Kleinste Teilchen kann die Wohnraumlüftung nicht mehr filtern und draußen sind sie den Abgasen voll ausgesetzt“, fordern beide Luft- und Lärmmessungen, die bisher nicht gemacht wurden.
Ein Zebrastreifen für Schulkinder hätte bereits vor 35 Jahren errichtet werden sollen, was man wegen der hochrangigen Straße verneinte. Der Kindergarten liegt nur 50 Meter von der Straße entfernt, wo mehr als 50 Kinder den Abgasen ausgesetzt sind!
Anrainer Walter Zulehner, ehemaliger VP-Gemeinderat, hat ein Grobkonzept für eine Umfahrung ausgearbeitet.
„Gemeinde will keine Umfahrung“
Während Bürgermeister Gerhard Wandl meint, dass man zwischen Verkehrsbelastung und örtlicher Wirtschaft abwägen müsse, heißt es vom Büro von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko ganz deutlich: „Die Gemeinde will keine Umfahrung, also haben wir bisher diese Option auch gar nicht in Betracht gezogen.“
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