Seit 2008 fürchtet sich das Ehepaar Reiner aus Raiding vor Regen - das Wasser wird von nebenan auf ihr Grundstück abgeleitet, überschwemmt den Keller, richtet Schäden an. Trotz dreier Gutachten wurden drei Prozesse verloren.
Sie hätten es so schön haben können in der Pension, die Reiners aus Raiding, wenn die Nachbarn nicht vor 14 Jahren auf dem etwas höher liegenden Grundstück ein großes Biotop mit Überlauf errichtet hätten. Seither schwappt das Wasser bei Starkregen zu den Reiners rüber, sickert langsam in die Wiese ein und taucht im Keller des Hauses wieder auf. „Wir brauchen zwei bis drei Tage, bis wir den Schlamm draußen haben und alles halbwegs trockengelegt ist. Und dann kommt der nächste Regen“, sagt Bernhard Reiner, der beim „Krone“-Lokalaugenschein auf die Setzungsrisse im Fundament und die ramponierten Wände zeigt: „Wenn unser Sohn zu Besuch kommt, rennt ihm der Schimmel entgegen!“
Weil der Kanal der Reiners die zusätzlichen Wassermassen nicht aufnehmen kann, versuchte man es erst mit gepflegter Kommunikation. „Ich hätte dem Nachbarn sogar geholfen, ein Rohr in den Kanal zu verlegen“, sagt Reiner. „Aber der hat mich nur ausgelacht. Und seitens der Gemeinde hieß es, dass die Kanalinfrastruktur eh in Ordnung ist.“ Also blieb nur der Weg vor Gericht. Drei Gutachter bescheinigen dem Ehepaar zwar, dass Fahrlässigkeit gegeben ist; andere Expertisen sollen schlechte Bauausführung belegen.
Dreimal ist Familie Reiner abgeblitzt und auf den Kosten – Tausende Euro für die Schäden, 16.000 € für den Rechtsanwalt – sitzen geblieben. „Wir sind machtlos“, sagt Bernhard Reiner.
Und was meint der Nachbar? „Ich leite selbstverständlich sachgemäß ab. Aber das sollen sich die Gerichte ausmachen – einen Instanzenweg hat er ja noch!“
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