Landtag

Aktuelle Stunde führte zum „König der Löwen“

Vorarlberg
09.06.2022 08:00

ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück übernahm bei der Aktuellen Stunde die Regie und wies der Opposition mit Christof Bitschi (FPÖ), Sabine Scheffknecht (NEOS) und Manuela Auer (SPÖ) die Rolle der „Hyänen“ zu.

Politisch war in der gestrigen Landtagssitzung wenig Neues zu hören, dafür aber durchaus Unterhaltsames. So erzählte Roland Frühstück, dass er in früheren Jahren gerne mit seinen Kindern den Film „König der Löwen“ angesehen hätte. „Am wenigsten sympathisch habe ich nicht den Löwen Scar gefunden, sondern die vielen abstoßenden Hyänen“, ließ er die Zuhörer wissen.

Kein Ordnungsruf

Dass Frühstück damit die drei Oppositionsführer meinte, hatte bis auf Landtagspräsident Harald Sonderegger (ÖVP) offenbar jeder im Saal verstanden. So aber blieb der durchaus verdiente Ordnungsruf, den Andrea Kerbleder (FPÖ) vehement einforderte, aus. „Seit Monaten - und heute wieder - scheffknechtet, bitscht und auert eine blutrünstige Opposition und fordert den Kopf von Landeshauptmann Wallner“, hatte Frühstück zuvor gewettert. Dieses Tribunal diene nur dazu, den Landeshauptmann und die ÖVP zu beschädigen und die Koalition zu entzweien.

Hyänen wenig beeindruckt

Die drei „Hyänen“ ließen sich von dem Gezeter wenig beeindrucken: Manuela Auer (SPÖ), die der Aktuellen Stunde den Titel „Den ÖVP-Skandal endlich aufklären“ verpasst hatte, echauffierte sich einmal mehr über die Anfragebeantwortung Wallners zur Handylöschung. „Ich hatte 15 Fragen gestellt, nach der Beantwortung hatte ich 15 weitere“, giftete sie.

Die „blaue Hyäne“, Christof Bitschi, biss in Sachen U-Ausschuss nochmals nach: Wallners Auftritt in Wien habe schon fast an jenen von Ex-Finanzminister Blümel und dessen 86 Erinnerungslücken erinnert. „Wie kann jemand mit Erinnerungslücken eine Regierung führen?“, wollte er wissen.

Sein pinkes Pendant Sabine Scheffknecht amüsierte sich wenig später über die Wahl jener „renommierte Kanzlei mit Sitz außerhalb Vorarlbergs“, welche die Gebarung des Wirtschaftsbundes unter die Lupe nehmen soll - denn just dieses Unternehmen hatte auch in der Zeitung des Wirtschaftsbundes inseriert. Die damit verbundene Kritik an Ex-Landesrat Karlheinz Rüdisser, der den Wirtschaftsbund interimistisch führt und die Kanzlei beauftragt hatte, sorgte wiederum für hyänenartiges Gelächter bei der ÖVP. „Du bist die Beste“, höhnte Regisseur Frühstück. „Jetzt patzen Sie auch noch den Rüdisser an“, empörte sich Thomas Winsauer (ÖVP).

Friedliebender Pumbaa

Eher in der Rolle des friedliebenden „Pumbaa“ sahen sich die Grünen. „Für die Aufklärung ist ein U-Ausschuss unumgänglich“, meinte Klubchefin Eva Hammerer. Ein Ausbau der Kontrollrechte wäre wünschenswert, dennoch sei die aktuelle Rechtslage sehr wohl tauglich.

Mit dem „König der Löwen“ hatte es Hammerer allerdings nicht so und wechselte schnell vom afrikanischen Kontinent zum asiatischen Tiger. „Auch wenn der Tiger wenig Zähne hat, hat er trotzdem Hunger und geht auf die Jagd. Er legt sich nicht in den Schatten und denkt sich, das bringt doch alles nichts“, meinte die Klubchefin. Der Ball liege also bei der Opposition.

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