Die Ausstellung Körperwelten präsentiert präparierte Leichen. Christine Krassnig (67) aus Viktring hat sich bereits vor mehr als 20 Jahren als Körperspenderin eintragen lassen. „Die Entscheidung habe ich noch keine Sekunde bereut.“
„Krone“: Frau Krassnig, warum haben Sie sich für die Körperspende entschieden? Krassnig: „Ich kann mich mit Erde und Feuer einfach nicht anfreunden. Irgendwann habe ich einen Bericht über Gunther von Hagens gelesen und mir gedacht, das wäre eine tolle und sinnvolle Idee. Ich glaube, es war im Jahr 2000, als ich mich dann offiziell als Körperspenderin eintragen ließ.“
Wie haben Ihre Angehörigen den Entschluss aufgenommen? Naja, es ging. Für mich ist es aber schlicht und weg viel wichtiger, dass meine Angehörigen mich im Herzen behalten, anstatt regelmäßig zum Friedhof laufen zu müssen und ein Grab zu pflegen. Sie sollen mich einfach als die lustige Christine, die immer gerne gelacht hat, in Erinnerung behalten und damit ist es gut.
Wenn Sie auf die Plastinate in der Ausstellung blicken, wie ist dann Ihr persönliches Empfinden? Ich habe keine Angst vor dem Tod, denn das Leben ist nun einmal vergänglich. Es überwiegt eher die Frage ,wie wird es wohl werden’, wenn die Seele den Körper verlässt. Für mich ist der Körper nämlich nur eine Hülle. Und als Exponat komme ich vielleicht viel herum und besuche mehr Städte, als ich es zu Lebzeiten geschafft habe.
Hatten Sie bisher ein erfülltes Leben? Ja, würde ich schon sagen, selbst wenn ich viele Tiefschläge einstecken und überwinden musste. Das Wichtigste ist, dass man den Humor nie verliert, egal was passiert. Jeder soll sein Leben genießen und so leben, wie er es für erfüllend hält.
Haben Sie jemals an Ihrer Entscheidung zur Körperspende gezweifelt oder diese bereut? Nein, keine einzige Sekunde.
Bis 21. August locken „Körperwelten“ in die Messehalle 4 in Klagenfurt. Dort herrscht eine ganz spezielle und vor allem ruhige Stimmung, während die Blicke auf die beeindruckenden Exponate der Ausstellung fallen. Ob Schachspieler, Balletttänzerin, verschiedenste Organe, detaillierte Beschreibungen oder die virtuelle Show - durch „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“ werden Menschen ins Staunen versetzt. „Bei unseren Ausstellungen bekommt man die Möglichkeit, mehr über den eigenen Körper zu erfahren und diesen besser wahrzunehmen. Deshalb eignen sich die Körperwelten auch für Kinder“, sagt die Kuratorin Angelina Whalley.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).