Der Radsport und vor allem der Fachhandel boomen und die Räder samt Technik werden immer teurer und ausgefeilter - von Scheibenbremsen über E-Schaltung bis hin zu sündteuren Karbonlagern oder neue Reifendimensionen. Welche Stückerln die Räder der Radprofis derzeit so spielen, erzählt der Osttiroler Felix Gall, der gerade seinen ersten Giro d‘Italia bestreitet, im Gespräch mit krone.at. Und er redet auch über den Funk im Peloton und hat auch einen E-Bike-Tipp in seiner Osttiroler Heimat parat. Und für alle, die sich selbst in Felix Galls‘ Heimat auf den Fahrradsattel schwingen wollen, verlosen wir einen Startplatz für die traditionsreiche Dolomitenradrundfahrt oder wahlweise auch die SuperGiroDolomiti - inklusive Hotelübernachtung für 2 Personen und einem Meet & Greet mit Felix Gall!
Zwei Drittel des Giro d‘Italia sind geschafft. Der 24-jährige Felix Gall vom französischen WorldTeam AG2R-Citroen geht schon müde in die letzte schwere Woche: „Alles tut schon weh und die Erholungszeiten werden immer kürzer. Eigentlich bin ich schon ziemlich am Arsch.“ Apropos Hinterteil, sein Sportgerät spielt wie das seiner Gegner in der absoluten Champions League. Und was viele Radfans nicht wissen, jedes Rad, das von den Profis gefahren wird, muss auch im Handel zu kaufen sein.
„Mein BMC mit einer Campagnolo-Austtattung kostet so 15.000 Euro. Ich finde das ist ein absurder Betrag und wegen der Schwierigkeiten der Lieferketten “darf„ der Kunde jetzt auch noch lange darauf warten. Aber das betrifft ja auch E-Bikes, Autos, Motorräder,“ sagt Gall. Insgesamt bekommt er von seinem Team ein Rad für das Training Zuhause, ein Wettkampfrad und zwei Ersatzräder - „alle sind natürlich komplett gleich aufgebaut“ - macht in Summe 62.000 Euro. „Und natürlich bekommen wir auch ein Zeitfahrrad, das allerdings nur so 10.000 Euro kostet“, schmunzelt der Osttiroler.
Von Scheibenbremsen bis zur E-Schaltung
In den letzten Jahren schritt die technische Entwicklung am Radsektor drastisch voran. Die Rahmen mit innen verbauten Kabelzügen („hier tun mir unsere Mechaniker leid, die im Gegensatz zu früher viel mehr Arbeit haben“) werden immer aerodynamischer, ebenso die Bekleidung. Aber am sichtbarsten merkt man die Entwicklung bei Scheibenbremse und der E-Schaltung; beides sieht Gall sehr positiv: „Ich bin ein großer Fan von Scheibenbremsen, denn ich fühle mich viel sicherer damit und die Dosierbarkeit ist besser als bei Felgenbremsen. Die Bremsleistung ist vor allem auch im Regen weit überlegen und man braucht weniger Bremskraft, was bei kalten Temperaturen ein Vorteil ist. Da spielt das höhere Gewicht finde ich keine große Rolle.“
„Bin nicht der Technik-Freak“
Auch auf die E-Schaltung will der Osttiroler nicht mehr verzichten: „Sie schaltet viel präziser als die herkömmliche. Auch mit Handschuhen, wenn es kalt ist oder super stressig in den Rennen. Es funktioniert wie ein Tastenklick.“ Generell sieht sich Felix nicht als Technik-Freak: „Wenn beim Training was passiert kann ich es herrichten. Aber ich verschwende wenig Energien an der Technik. Ich bekomme das komplette Material vom Team und es ist auch ihre Aufgabe, uns mit dem besten Material zu versorgen.“ Auch in Bezug auf Reifen hat Gall noch Inputs: „Früher dachte man immer, ein schmaler Reifen ist schneller, aber das stimmt nicht. Ich begann vor zehn Jahren als Juniorenfahrer mit 19 Millimeter-Reifen, heute hat fast jeder 25 Millimeter aufgezogen. Die Aerodynamik und das Rollverhalten sind viel besser.“
Ohne Funk wäre es wie im Wilden Westen
Last but not least plaudert Felix Gall auch über das Thema Funk im Peloton: „Viele sagen, Rennen werden ohne eine Funkverbindung zwischen Fahrern und den sportlichen Leitern spannender. Ohne Funk ginge es wie im Wilden Westen zu, finde ich. Man bekommt über den Ohrstöpsel Zeitabstände, gefährliche Situationen und vieles mehr durchgesagt. Wer taktisch gut fährt, ist das auch mit Funk und wer kein taktisches Verständnis hat, dem bringt der Funk auch nichts.“
Mit elektrischem Rückenwind zu den schönsten Naturschauplätzen
Eingebettet zwischen den höchsten Bergen Österreichs liegt Osttirol. Fernab der bekannten Tourismus-Hochburgen, zwischen Großglockner, Lienzer Dolomiten und Karnischem Kamm, wollen einige der schönsten Naturplätze der Alpen im E-Bike-Sattel entdeckt werden.
Im Bike Land Osttirol, Tirols südöstlichem Dachgeschoss, zählt man nicht weniger als 266 Gipfel über 3000 Meter Seehöhe. Deshalb nennt man Osttirol auch das „Bergtirol“! Über die Jahre hinweg entstand in der Region südlich des Alpenhauptkammes ein starkes Bewusstsein in Sachen Natur, Klima und Outdoor-Sport. Osttirols Geografie, Topografie und Infrastruktur sind prädestiniert für das E-Mountainbike: Die Bergwelt ist außergewöhnlich unberührt, die Täler lang und am Ende gerne steil, die Routenvielfalt unendlich. Die Hütten, auch im Nationalpark Hohe Tauern, sind meist mit breiten Wegen erschlossen und bieten oft die Möglichkeit, den (Bike-)Akku aufzuladen. Gleichzeitig ist Osttirol weit entfernt vom Massentourismus und garantiert Ruhe und Entspannung pur. Und nicht zuletzt: Die Gipfel bieten bessere Aussichten als jedes Kino.
Dank der mittlerweile umfangreichen Infrastruktur mit etwa 600 Kilometern beschildertem Wegenetz, Leih-E-Bikes und zahlreichen E-Bike Ladestationen, stehen nahezu unbegrenzt attraktive Touren zur Verfügung.
Tourentipp:
Eine echte Insider-Tour führt ins längste Almtal Österreichs, das 16 Kilometer lange Debanttal, zur Lienzer Hütte, wo es neben regionalen Spezialitäten auch eine neu angelegte E-Bike Ladestation gibt.
Startplatz für Österreich ältesten Radmarathon gewinnen
Mit krone.at haben Sie jetzt auch die Chance, selbst in Osttirol ihr Fahrrad-Können unter Beweis zu stellen. Wir verlosen einen Startplatz für den ältesten Radmarathon Österreichs, der Dolomitenrundfahrt, oder wahlweise die noch herausforderndere SuperGiroDolomiti am 12. Juni 2022.
Die Strecke führt durch die umweltfreundlichste Region Europas und kann vom Flair nicht mehr so leicht getoppt werden. Tausende begeisterte Zuschauer säumen den Straßenrand, Musikkapellen spielen in den Dörfern zur Erheiterung und Motivation der Radsportler auf! Aber auch die eindrucksvolle Naturlandschaft lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Der große Applaus für jeden Teilnehmer im Ziel in der Lienzer Altstadt und ein unvergessliches Radsporterlebnis zählen zu den bleibenden Eindrücken!
Einfach unten im Formular Dolomitenrundfahrt oder SuperGiroDolomiti auswählen und schon machen Sie mit. Alle Infos zur Dolomitenrundfahrt finden Sie online auf www.dolomitensport.at/de/dolomitenradrundfahrt.
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