Hunderte mit Atemnot

Tote bei heftigen Sandstürmen im Irak und Syrien

Ausland
16.05.2022 15:21

Schwere Sandstürme haben am Montag die irakische Hauptstadt Bagdad erneut in orangefarbenen Dunst gehüllt und im benachbarten Syrien laut Aktivisten zu mehreren Todesopfern geführt. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter auch zwei Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Starke Winde hätten in der Provinz Dair as-Saur Bäume entwurzelt und Stromausfälle verursacht, hieß es weiter.

Im Irak führten die Stürme bei Hunderten Menschen zu Atembeschwerden. 2000 Patienten seien deshalb in Krankenhäusern behandelt worden, teilte das irakische Gesundheitsministerium mit. Rettungswägen seien landesweit im Einsatz, um Menschen bei drohender Erstickung zu helfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Wie viele Menschen tatsächlich betroffen waren, ist nicht bekannt.

Flüge wurden teilweise ausgesetzt
In sozialen Medien waren Fotos aus dem Irak zu sehen, wo sich Menschen, Autos und Häuser unter einer dichten, orangeroten Dunstglocke befanden. Die Agentur INA zeigte Retter, die Menschen auf der Straße mit Sauerstoff versorgten. Die Sicht in Bagdad war teils sehr stark eingeschränkt. Am Flughafen der Stadt Nadschaf im Süden wurden Flüge vorübergehend ausgesetzt. Die Regierung rief die Menschen dazu auf, soweit möglich zu Hause zu bleiben und draußen Schutzkleidung und -brillen zu tragen.

Staubpartikeln verschlechtern Luftqualität
Sandstürme sind im Irak keine Seltenheit. Vor allem im Sommer kommt es im Wüstengebiet zu starken Nordwestwinden, die über die Auen der Flüsse Tigris und Euphrat wehen. Zugleich kämpft das Land vermehrt mit Trockenheit, vergangenes Jahr erlebte es eine der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten. Schuld ist neben dem Klimawandel auch eine verfehlte Wasserpolitik. Die Staubpartikel verschlechtern die Luftqualität deutlich.

Bei ähnlich schweren Sandstürmen registrierten Krankenhäuser im Irak in den vergangenen Wochen mehr als 5000 Patienten mit Atembeschwerden, mindestens ein Mensch kam dabei ums Leben. Betroffen sind vor allem Asthmatiker und Ältere.

Meteorologen rechnen mit weiteren Stürmen
Die Stürme sollten sich ab Montagabend legen. Für die kommenden Monate rechnen Meteorologen aber mit weiteren Sandstürmen. Der Experte einer Firma für Risikoanalyse sprach am Montag bei Twitter von „rasch zunehmenden Umweltproblemen“ im Irak. „Diese Sandstürme sind eine Warnung, die weit über dessen Grenzen hinaus gilt.“

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