Rund zwei Monate ist es her, dass Martin Hajart das Amt des Verkehrsreferenten in der Linzer Stadtregierung übernommen hat. Nach einer ersten Einarbeitungsphase gibt er eine ernüchternde Zwischenbilanz: „Die Altlasten im Linzer Verkehr sind enorm. Zum einen, weil seit Jahrzehnten hauptsächlich auf den motorisierten Individualverkehr gesetzt wurde, was dazu führte, dass die Straßen an beziehungsweise über ihre Grenze belastet sind. Zum anderen, was dringend nötige Instandhaltungen betrifft, die nun aufschlagen.“
„Hätte man während der Pandemie erledigen sollen“
Wie etwa am Linzer Hauptplatz, wo Gleissanierungen anstehen, oder die groß angelegte Kanalsanierung in der Hagenstraße. Was aber den Verkehr am meisten beeinträchtigen wird, ist die notwendige Generalsanierung des Mona-Lisa-Tunnels. Hajart sauer: „Das sind alles Sanierungen, die man während der Pandemiephase vor ein bis zwei Jahren, als der Verkehr massiv zurückging, hätte erledigen sollen. Man wird sich die Frage stellen müssen, ob die Wahlen im Herbst 2021 Grund dafür waren, dass man das nicht gleich in Angriff genommen hat.“
Kosten von bis zu zehn Millionen Euro kalkuliert
Fakt ist: Der Mona-Lisa-Tunnel wird im Sommer 2023 gesperrt. So, dass er zu Schulanfang wieder passierbar ist. Was wird gemacht? Die elektromaschinelle und sicherheitstechnische Ausstattung ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt, ist es unumgänglich diese zu erneuern. Zudem wird für die dauerhafte Videoüberwachung der Tunnel in die Tunnelüberwachungszentrale des Landes eingebunden. Weiters wird die bestehende Hochdruck-Vernebelungsanlage, welche im Brandfall als Löscheinrichtung fungiert, erneuert. Der Kostenrahmen bewegt sich bei knapp 10 Millionen €.
Die 3-monatige Totalsperre nächstes Jahr wird massive Verkehrsbehinderungen verursachen. Die Sanierung ist leider alternativlos.
Martin Hajart, Linzer VP-Stadtvize und Verkehrsreferent
„Ich gehe die nötigen Schritte an!“
Auch wenn die Totalsperre im Sommer stattfindet und außerdem ein Begleitmaßnahmenprojekt die Beeinträchtigungen möglichst gering halten soll, ist das Verkehrschaos garantiert. Denn die Menschen werden notgedrungen über die A1 oder über Ebelsberg ausweichen. Hajart ist dies bewusst, meint aber: „Ich gehe die nötigen Schritte an, sowohl die Sanierungen, als auch die Verkehrswende insgesamt.“
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