Wenn der österreichische Finanzminister seinen Schweizer Kollegen zu einem Gespräch einlädt, so kann das bemerkenswerte Erkenntnisse bringen. Ueli Maurer, Finanzminister in der Schweiz und Vater von sechs Kindern, präsentierte sich dabei als routinierter Politiker. Kein Blendwerk, sondern Hausverstand und Augenmaß.
Der Vergleich zwischen den beiden Ländern ist mehr als aufschlussreich. Österreich kämpft mit mehr als sieben Prozent Inflation, mit einer Staatsverschuldung von rund 80 Prozent und die durchschnittliche Abgabenbelastung beträgt 47 Prozent.
Und die schlaue Schweiz? Die hat eine Mini-Inflation in Höhe von 2,5 Prozent (kein Schreibfehler), sie hat bei der Energieversorgung kein großes Problem (keine Abhängigkeit vom Russen-Gas) und die Staatsverschuldung liegt bei 28 Prozent. Dafür sorgt die Schuldenbremse: Der Staat darf nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Das wirkt: Daher liegt die durchschnittliche Steuer in der Schweiz bei rund 30 (statt wie bei uns bei belastenden 47) Prozent.
Aber immerhin werde in Österreich überlegt, so Finanzminister Magnus Brunner, die „kalte Progression“ in absehbarer Zeit abzuschaffen. Ein System, bei dem der Staat an der Inflation verdient. Wie steht es in der Schweiz damit? Die kalte Progression ist dort seit 2011 abgeschafft: „Das ist doch eine Frage der Fairness gegenüber den Bürgern.“ Ach so, drum dauert es bei uns so lange?
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