Unter dem Titel „Normierte Jugend“ fand eine Fachtagung, organisiert vom Institut Suchtprävention, in Linz statt. Im Mittelpunkt der Vorträge stand die Identitäts- und Selbstbildentwicklung von Jugendlichen im Zeitalter der sozialen Medien. „Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen der Zeit, die Menschen auf sozialen Medien verbringen und der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper“, berichtete die Südtiroler Psychotherapeutin Raffaela Vanzetta. Die Folgen seien oftmals Essstörungen. „Während früher emotionale Probleme und Unzufriedenheit als Gründe für die Essstörungen genannt wurden, sind es jetzt eindeutig soziale Medien“, so Expertin Vanzetta. Denn dort werde propagiert, dass nur derjenige Erfolg hat, der einen perfekten Köper besitzt.
„Nicht verwunderlich“
So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei einer Umfrage aus dem Jahr 2019 50 Prozent der Befragten angaben, dass die omnipräsente Influencerin und als Model bekannte Heidi Klum starken Einfluss auf ihre Essstörung gehabt hätte.
„Fotos sind Macht“
Eine Wahrnehmung, die auch die deutsche Expertin Maya Götz, die Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen, bestätigt: „Die Jugend weiß – Fotos sind Macht. Und die Technik macht es möglich, dass jedes Bild so bearbeitet werden kann, dass man am Ende als perfekt erscheint.“ Da werden etwa die Zähne heller und die Taille schlanker gemacht oder auch Filter für lupenreine Haut verwendet. „Leider wird vergessen, dass man seinen Körper so wertschätzen soll, wie er ist,“ warnt Götz.
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