Enzo Brandner:

„Will Gefühle einfangen & nachvollziehbar machen“

Kärnten
25.04.2022 12:02

Kennengelernt haben wir uns als Klassenkameraden im BRG Viktring. Acht Jahre später hatten wir die Matura in der Tasche und er die Idee im Kopf, zum Film zu gehen. Hier hat Enzo Brandner Karriere gemacht - als Kameramann, der für bekannte Regisseure arbeitet.

Die Zeit hat in seinem Leben und Schaffen höchst wohlwollend Spuren hinterlassen, wie viele Auszeichnungen belegen, und auch an seinem Äußeren hat ihr Zahn kaum genagt. Denn das sympathische Lausbubenlächeln ist dem jugendlichen 54-Jährigen ebenso geblieben wie jene offenherzige Neugierde, die er hinter der Kamera virtuos auf visuelle Ebene hebt. Für die ganze Bandbreite Emotion, für Kino und Fernsehen, Spielfilme, Serien oder Musikvideos für Manu Chao.

Auf fast allen Kontinenten gedreht
Grenzüberschreitend wie die Weltmusik des Sängers und Gitarristen ist auch Brandners Arbeitsfeld, der fast auf allen Kontinenten gefilmt hat: „Nur Australien fehlt mir noch“, schmunzelt der Vater zweier Töchter, der gerade für ein ZDF-Film-Pilotprojekt in Hessen weilt. Angesprochen auf seine eindrucksvolle Filmografie - von Serien-Hits wie „SOKO Donau“ oder „Vorstadtweiber“ über Krimi-Spannung à la „Marie Brand“ bis zur bittersüßen Flüchtlings-Odyssee „Ein bisschen bleiben wir noch“ oder dem außergewöhnlichen Eröffnungsfilm „Sonne“ der heurigen Diagonale - wird der Kärntner bescheiden wie zu Schulzeiten: „Mir geht es weniger um persönliche Preise. Viel mehr freut mich, wenn Filme ausgezeichnet werden, an denen ich mitgearbeitet habe“, betont er.

Dinge ausprobieren und dazulernen
Und er setzt nach: „Das Schönste ist, wenn ich mit meiner Kamera Gefühle so weiterzugeben vermag, dass sie andere nachvollziehen können“, erzählt der gleichermaßen leidenschaftliche wie leise (Menschen)Beobachter und nennt als große Befriedigung, „beim Dreh Dinge ausprobieren und dazulernen zu können“. Entsprechend stimmig ist der Umstand, dass ihn Themen am meisten interessieren, „die Sehnsucht wecken, die Fantasie beflügeln und mir etwas für mein eigenes Leben mitgeben“.

„Ich wünsche uns allen Zufriedenheit!“
Apropos Lerneffekt: Faszinierend war für den kreativen Spross aus kunstvollem Hause - Vater (Reinhard) wie Bruder (Klaus) sind Maler, Grafiker und Bildhauer - „die Arbeit für eine Dokumentation in Papua-Neuguinea und das Eintauchen in eine ganz andere Kultur“. Was er damals mitgenommen hat, strahlt nachhaltig in die Zukunft: „Ich wünsche uns allen Zufriedenheit! Nicht immer mehr und immer mehr zu wollen.“

Ich dagegen wünsche ihm noch lange den tiefen Blick für den emotionalen Kick, den seine dynamische Handkamera im natürlichen Bewegungsfluss auf visuelle Ebene hebt, um den Menschen möglichst nahe zu kommen. Denn wie heißt es so schön: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Und Enzo Brandner bewegt mit seinen Bildern mehr als die Leinwand!

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