„Krone“-Gastkommentar

Christian Baha: Der neue Ost-Block

Wirtschaft
20.03.2022 06:00

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wie eng Russland und China verbunden sind, dann ist er aus wirtschaftlicher Sicht erbracht: Der Handel zwischen Moskau und Peking wuchs in den letzten beiden Monaten um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - mehr als dreimal so schnell wie der Warenverkehr der Volksrepublik mit der EU.

In nackten Zahlen: 26,43 Milliarden Dollar, unter strategischen Partnern beinahe brüderlich geteilt. Russland lieferte im Jänner und Februar Waren im Wert von 13,8 Milliarden Dollar ins Reich der Mitte, China exportierte Güter über 12,6 Milliarden in Putins Land der mittlerweile begrenzten Möglichkeiten. Man muss kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass sich dieser Trend durch die Sanktionen weiter verstärken wird: Ursprünglich hatten Analysten erst für 2026 mit einer jährlichen Handelsbilanz von 250 Milliarden Dollar prognostiziert ...

Russland ist reich an Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas, Eisen, und Edelmetallen, die China bitter benötigt. Im Austausch dafür ist China reich an Hochtechnologie-Unternehmen und verfügt über enormes Investitionskapital. De facto eine perfekte Symbiose, auch militärisch eine Supermacht: Russland und China verfügen gemeinsam über die größte Armee der Welt, 10.100 Fluggeräte und 6770 Atomsprengköpfe.

De facto fehlt nur noch Indien, als Dritter im Bunde. Indien, das trotz der Sanktionen mit Russland Geschäfte machen will. Und so ist er im Entstehen, der neue Ost-Block. Mit drei Milliarden Menschen.

Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)

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