Klare Regeln gefordert

Hacker: Wegen Warnungen „verspottet und verhöhnt“

Familie
18.03.2022 07:46

Wien wird seinen vorsichtigen Weg, was Corona betrifft, weitergehen. Das haben Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) bereits am Donnerstag klargemacht. Freitagfrüh betonte der Stadtrat erneut, dass der Bund zu früh geöffnet habe. Wien sei wegen seiner Warnungen in der Vergangenheit „verspottet und verhöhnt“ worden, aber den Effekt der Öffnungen sehe man jetzt in ganz Österreich.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gehe „in lichte Höhen“, die bisherige Erfahrung in der Pandemie zeige, dass es bei den Belagszahlen in den Krankenhäusern einen Nachzieheffekt von ein bis zwei Wochen gebe. Dabei wüssten Spitalsärzte schon jetzt nicht, wie die nächste 24-Stunden-Schicht besetzt werden solle, weil derzeit „je nach Standort zwischen zehn und 15 Prozent der Mitarbeiter im Krankenstand sind“.

Eigentlich „zu spät“
Wien verordnet aus diesem Grund strengere Regeln für die Spitäler. Damit erhofft man sich, die prognostizierte Spitze an Spitalspatienten „ein wenig abmildern“ zu können. Auch wenn es eigentlich schon „zu spät“ sei. „Wir haben schon im Februar gesagt, dass wir mit den Öffnungsschritten Anfang März überhaupt nicht einverstanden sind, wir haben damals schon gesagt, es ist zu befürchten, dass noch eine Welle kommt. Wir wurden damals verspottet und verhöhnt, aber den Effekt sieht man jetzt in ganz Österreich“, so Hacker.

„Können die Hände nicht in den Schoß legen“
Der Gesundheitsstadtrat warnt weiterhin, angesichts der höchsten Infektionszahlen in der Pandemie die Hände in den Schoß zu legen. Er sei sich sicher, dass nicht nur die Wiener die Maßnahmen mittragen, sondern dies auch die Österreicher zum Wohle der Situation in den Krankenhäusern tun würden. Die Aussagen von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), wonach Verschärfungen der Bevölkerung nicht mehr zu vermitteln seien, kann Hacker „nicht nachvollziehen“.

„Wir dürfen es leider nicht“
Was die Gratis-Corona-Tests angeht, erwartet sich Hacker vom Bund „klare Spielregeln“, und bis es die gibt, die derzeitige Regel zu verlängern. Einen eigenen Weg bei der Finanzierung der Tests könne Wien nicht gehen: „Pandemiemanagement ist Aufgabe des Bundes, da gibt es überhaupt kein Wenn und Aber.“ Der Bund nehme Steuergeld ein, der Bund müsse dies auch finanzieren. „Wir dürfen es leider nicht.“

Weitere Maßnahmen - etwa an den Schulen - schließt Hacker nicht aus. Klar sei nur: „Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei, sondern zum Schutz der Gesundheit unserer Bevölkerung.“

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