Die traurige Geschichte spielte sich in der Vorwoche ab, als noch galt, dass Besucher nur geimpft, genesen und getestet – zumindest mit Antigentest „von befugter Stelle“ – ins Spital durften. Die Mutter (83) kam Montagabend mit Erbrechen und schlechtem Allgemeinzustand vom Altenheim Rohrbach ins städtische Spital. „Der Arzt war nett und hat mir gesagt, dass es schlecht um die Mama steht“, berichtet Brigitte A. (52) aus Ulrichsberg. Sie will aber nicht gehört haben, dass der Mediziner ihr mehrmals gesagt habe, sie solle bitte einen Corona-Test machen lassen – für alle Fälle. Am nächsten Tag zu Mittag bat die Mühlviertlerin, dass sie zu ihrer Mutter kommen dürfe, um sich zu verabschieden. „Doch die Schwester hat gesagt, dass ich nicht ins Spital darf, weil ich nicht geimpft bin“, berichtet die 52-Jährige. Test hat sie keinen machen lassen. Auch die Enkelin von Johanna K. (83) sei erst mit einem Teststraßen-Ergebnis zur Oma gelassen worden, der Abstrich in der Apotheke reichte nicht.
„Kurz nach 22 Uhr wurde ich dann angerufen, dass die Mama gestorben ist. Dann durfte ich plötzlich zu ihr, und keiner hat gefragt, ob ich getestet oder geimpft bin“, versteht die Tochter die Welt nicht. Seitens des Spitals heißt es, dass es nicht absehbar war, dass die Mutter so rasch verstirbt und sie nicht auf einer Palliativstation lag. Daher galt die Ausnahme nicht, dass ungeimpfte Angehörige eingelassen werden. Im Todesfall gilt diese auch – daher durfte die Tochter dann zur verstorbenen Mama.
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