Ein Gutachten entlastet jene 25-jährige Mutter, die ihren zehn Monate alten Sohn zu Tode geschüttelt haben soll: Demnach könne keine Gewaltanwendung nachgewiesen werden! Die junge Frau wird nun aus ihrer Haft entlassen, wie die Staatsanwaltschaft Graz gegenüber der „Krone“ bestätigte.
Am 24. Februar - so der nun widerlegte Verdacht - soll die 25-jährige Rumänin in Graz-Andritz ihren Säugling zu Tode geschüttelt haben. Der zehn Monate alte Bub wurde in die Kinderklinik gebracht, wo man Hirnverletzungen bemerkte. So entstand die Vermutung, Gewalt wäre im Spiel gewesen. Eine Obduktion ergab, dass das Baby an einem Hirnödem gestorben war. Die Mutter wurde festgenommen.
Nun hat sich das Blatt gewendet: Ein Gutachten zeigt, dass „Schütteln nicht nachgewiesen werden konnte“, sagt Andreas Kleinbichler, der Verteidiger der 25-Jährigen. „Ein Fremdverschulden ist ausgeschlossen.“ Das Hirnödem könnte durch die Reanimationsversuche von „Laien“ - also der Familie - entstanden sein.
Vernachlässigung steht im Raum
Auch Hansjörg Bacher, Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft, kann das bestätigen: „Das Gutachten hat keine sicheren Hinweise auf ein Schütteltrauma ergeben. Der Tatverdacht ist nicht mehr dringend“, sagte er zur „Krone“.
Dadurch kann die Frau aus der Haft entlassen werden. „Das Verfahren geht aber weiter - eine Vernachlässigung wird noch geprüft“, so Bacher.
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