Andächtig ist die Stimmung zwischen den schwarzen Stahlstäben, die Einsicht in eine Flughafenkapelle geben. Vorne am einfachen Holzkreuz ein älterer Mann, gebeugt, als würde er beten – einen beigen Trenchcoat festhaltend – oder sich daran festhaltend? Hinten ein junger Adretter mit schwarzem Lederaktenkoffer und plüschigem Kinderrucksack – ebenfalls in sich gekehrt.
Diametrale Charaktere
Langsam entspinnt sich eine Unterhaltung, die zwei diametrale Charaktere preisgibt: Marjan Štikar als zögerlich-zweifelnder wie ausdrucksvoll am Lebensabend Stehender, während sich Maks Dakskobler überzeugend und entschieden als geschäftstüchtiger, jugendlicher Mitdreißiger gibt, wenn er für alles eine statistische Erklärung parat hat.
Schleichende Dramatik
Immer tiefer nimmt Hain in feinfühliger Regie das Publikum mit in die Lebenswelten zweier Männer zwischen Gefühl und Verstand, um die schleichende Dramatik in kleinen wie seltenen emotionalen Gesten zu verdichten und in ein schicksalhaftes Ende zu führen.
Dass man nicht jedes Wort, der an die Wand projizierten Übersetzung des eindringlichen Textes vom slowenischen Autor Miha Mazzini mitlesen kann, tut der eindringlichen Intensität des Stückes keinen Abbruch, das ein musikalisches Arrangement von Mira Gregorič verstärkt.Tina Perisutti
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