Gewehrfeuer auf Auto

Mit Schusswunde über Grenze nach NÖ gerettet

Niederösterreich
09.03.2022 06:10

Der Vater angeschossen, die Kinder traumatisiert. Die Mutter hielt sie bei Laune, ein Freund fuhr das Fluchtauto. Sie wussten nicht, wohin. In Vitis im niederösterreichischen Waldviertel hatten schon Nachbarn Zuflucht gefunden. Nach drei Tagen schaffte es auch Familie Lymanskyi total erschöpft dorthin. Jetzt wird eine Bleibe in der Region gesucht.

Sie können weder Deutsch noch Englisch. Über Dolmetscher und Google Translator verständigt man sich. Ihre Nachbarn aus Charkiw, die ein Hilfspaketfahrer der Ukraine-Initiative des Bezirks Waidhofen an der Thaya bei der Rückfahrt mitgenommen hatte, kündigten die Ankunft an.

Drei Tage verwundet auf der Flucht
Nach drei Tagen Flucht und mit einem zerschossenen Mittelfußknochen von Vater Öleksandr Lymanskyi (32) kamen die fünf Ukrainer völlig erschöpft in Vitis an. Bürgermeisterin Anette Töpfl fand im Gasthof Pichler eine erste Bleibe für sie. Die notdürftig versorgte Wunde ansehen zu lassen, ist Nebensache - ein Bett und etwas zur Ruhe kommen können ist das Einzige, was die traumatisierten Ukrainer dankbar annehmen.

Verletzt, traumatisiert, gezeichnet ...
Gemeindearzt Karl Pistracher versorgt am nächsten Tag die Wunde. Aber Öleksandr muss mit zersplittertem Knochen ins Spital. Nach der Behandlung befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Die Kinder sind traumatisiert, vor allem der sechsjährige Sohn. Mutter Olga (29) und Fahrer Dimitri sind von der Flucht gezeichnet. Die Wirtsfamilie kümmert sich um sie.

Bei Lebensmitteltransport unter Beschuss geraten
Was war passiert? Öleksandr und seine Frau stellten kostenlose Lebensmittel an Militär und Notunterkünfte (siehe Videos) zu. Gezwungenermaßen waren ihre Kinder (6 und 3) dabei. Obwohl diese an Bord waren, schoss ein russischer Soldat mit seiner Kalaschnikow auf ihr Auto. Etwa zehn Kugeln durchlöcherten es, eine traf den Vater. Ein Verband wurde rasch angelegt, dann traten sie die Flucht an.

Erschüttert von Brutalität
Erschüttert von der Brutalität im Kriegsgebiet, nahm sich Töpfl der Familie an. Sie freut es, dass sich viele Helfer in der Gemeinde, wie schon bei der Flüchtlingshilfe 2015, engagieren wollen.

„Willkommen Mensch in Vitis“- Spendenkonto bei Raiba Vitis:

AT17 3290 1000 0002 3887

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