IT-Großindustrieller

Heimische Grünflächen als Kapitalanlage gekauft

Salzburg
03.03.2022 11:00
Ob Großindustrieller, Stiftung oder Friseur. Alle haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten große Flächen im Pinzgau erworben. Eines sind sie nicht: Landwirte, wie es eigentlich das Grundverkehrsgesetz vorschreiben würde. Der Landesrechnungshof schildert drastische Beispiele, die es nicht geben dürfte.

Land- und forstwirtschaftliche Flächen dürfen in Salzburg nur von Landwirten gekauft werden, um sie zu erhalten. In vielen Fällen wurden aber die Vorschriften nicht eingehalten – der Rechnungshof hat das in einem ausführlichen Bericht kritisiert – und so wanderte zahlreiche Gründe zu Investoren. Die „Krone“ hat bereits Fälle aufgezeigt und es gibt noch weitere.

So erwarb ein deutscher Großindustrieller im Jahr 2012 einen Bauernhof um 3,5 Millionen Euro. Als Kaufgrund gab er im A1-Formular an, diesen als Kapitalanlage zu erwerben. Deswegen genehmigte die Grundverkehrskommission Pinzgau den Kauf nicht.

Erst als sich der Bürgermeister für den Käufer einsetze, klappte es. Die Begründung laut Rechnungshofbericht: „Der Rechtswerber selbst führte in der Berufung aus, dass er an einer deutschen Hochschule Landwirtschaft studiert und Hochlandrinder gezüchtet hätte. Er hätte sich aus seinem Unternehmen zurückziehen und in den nächsten fünf Jahren die im Pinzgau erworbene Landwirtschaft übernehmen wollen.“ Der Deutsche kaufte bis 2019 noch zwei weitere Grundstücke mit je zwei Hektar. Dort gab er im A1-Formular an, Landwirt zu sein. Ähnliche Situationen gab es bei Käufen durch eine Stiftung und einen Friseur aus Bayern, der 12 Hektar Alm ersteigerte.

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