Tiroler Firmen:

„Mitarbeiter in Kiew verschanzen sich im Keller“

Tirol
01.03.2022 16:00

13 Milliarden Euro beträgt das Exportvolumen Tirols in die beiden Kriegsländer. In die Ukraine werden laut heimischen Experten jährlich Waren im Gesamtwert von rund 30 Millionen verkauft, nach Russland sind es hingegen zwischen 150 und 200 Millionen Euro. Zwei Tiroler Firmen, die mit der Ukraine wirtschaftlich verbunden sind, geben der „Krone“ einen Lagebericht, wie es ihren Mitarbeitern bzw. Geschäftspartnern geht.

„Die Lage ist nach wie vor prekär“, erzählt Klaus Mark, einer der Geschäftsführer von MK Illumination. Die acht Mitarbeiter des Büros in Kiew sitzen mit ihren Familien im Keller. Noch haben sie zu essen und zu trinken. Wie lange das so bleibt, weiß freilich niemand. In Russland ging die Belegschaft der dortigen Niederlassung in St. Petersburg auf die Straße und demonstrierte friedlich gegen Putins Krieg. „Der Geschäftsführer wurde prompt verhaftet und sitzt nun im Gefängnis“, schildert Mark weiter.

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Hoffnung auf eine Besserung der Lage hat die Familie nicht.

Andrzej Fiutkowski

„Wann Gräueltaten enden, ist nicht abschätzbar“
Bisher habe noch keiner der Angestellten eine Flucht aus der Ukraine geschafft. Sollte das gelingen, werde man sich natürlich umgehend darum kümmern, sie mit allem Nötigen zu versorgen. „Wann die Gräueltaten endlich ein Ende finden, wagt derzeit aber niemand einzuschätzen.“ In Polen erreicht die „Tiroler Krone“ Andrzej Fiutkowski, der für die Geschäfte der Plansee Group in der Ukraine verantwortlich ist. Diese seien derzeit noch ganz normal am Laufen. Er ist mit einer Familie in der Ukraine befreundet, die ebenfalls in einem Keller ausharrt.

„Putins Aktionen sind derzeit unberechenbar“
In welcher Stadt oder welchem Dorf sie sich befinden, möchte er nicht bekannt geben. „Hoffnung auf eine Besserung der Lage haben sie nicht. Putins Aktionen sind derzeit nämlich unberechenbar.“ Sowohl Fiutkowski als auch Mark sind im ständigen Kontakt mit den Betroffenen. Wie lange dieser aufrechtgehalten werden kann, das ist derzeit freilich ebenso ungewiss.

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