Der oberösterreichische Militärkommandant Dieter Muhr erklärt im Interview mit der „Krone“, warum Panzerangriffe das kleinste Problem für Oberösterreich sind.
„OÖ Krone“:Herr Brigadier, ganz ehrlich, hätten Sie sich vor einem halben Jahr vorstellen können, was jetzt mit den Russen in der Ukraine los ist?
Dieter Muhr: Ja, Wir hatten vor 15 Jahren eine ganz ähnliche Situation. Das war 2006. Da haben wir ein Jahr lang höchste Anspannung gehabt. Die Lage ist derzeit höchst unerfreulich und gibt Anlass zur Sorge.
Wie kann das Bundesheer Oberösterreich überhaupt verteidigen?
Panzerangriffe sind unser geringstes Problem. Immerhin gibt es dazwischen Länder, die sich verteidigen werden. Die einstige Spannocchi-Doktrin, also das Raumverteidigungskonzept gibt es seit 1991 nicht mehr.
Wie war die Spannocchi-Doktrin gedacht?
Man ist damals davon ausgegangen, dass wir zwar unsere Grenzen nicht verteidigen können, aber im Alpengebiet und im Voralpenraum Widerstand leisten können. Wenn man sich jetzt anschaut, was die Ukrainer machen, dann ist das eigentlich genau dasselbe. Sie lassen die Panzer durchfahren, leisten dort Widerstand, wo diese schlecht manövrieren können und hintereinander fahren müssen, weil sie sonst im Schlamm versinken, sprich also in den Ortschaften und Städten.
Das beschert Ihnen aber keine schlaflosen Nächte.
Das wirkliche Problem ist, dass es in kürzester Zeit zu einem Nuklearkrieg eskalieren kann.
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