„Warten ist schwierig“

Rettung aus Höhle: Wasser war Gegenspieler

Salzburg
19.02.2022 07:00

Das Wasser und die große Ungewissheit haben den Rettungseinsatz in der Lamprechtsofenhöhle in St. Martin bei Lofer in Salzburg zur Herausforderung gemacht. Drei Höhlenforscher aus Polen waren einen Tag in der Höhle eingeschlossen, weil eingedrungenes Schmelzwasser den Rückweg versperrte. Dank ihrer Erfahrung und dem tollen Rettungsteam überstand das Trio den Vorfall unverletzt.

Höhlenretter aus ganz Salzburg und Einsatztaucher aus dem gesamten Bundesgebiet eilten zur Lamprechtsofenhöhle, nachdem Milosch Dryjanski am Donnerstagabend Alarm geschlagen hatte. Dem erfahrenen Höhlenforscher war klar: Seine Kollegen kommen da so schnell nicht mehr raus. „Wir haben gesehen, dass sich das vom Wasserstand nicht mehr ausgeht.“ Als Rettungsaktion im eigentlichen Sinn möchte Dryjanski den Einsatz aber nicht verstanden wissen. „So etwas kann einfach passieren. Damit rechnet man.“

Alle „erfahren und topfit“
Alle drei seien sehr erfahren und topfit – einer der Abenteurer ist der Sohn jenes Höhlenforschers, der vor Jahrzehnten den Durchstieg der Höhle entdeckt hatte. Schon seit Kindertagen erkundet der studierte Geologe die Lamprechtsofenhöhle, die sich durch die gesamten Loferer Steinberge zieht. Er wollte im hinteren Teil der Höhle Gesteinsproben sammeln. Ihre Routine würde auch die Panik und damit den größten Risikofaktor nehmen, sind sich die Einsatzkräfte einig. „Wenn da Laien eingeschlossen wären, könnte es echt brenzlig werden - das ist kein gutes Gefühl, in einer stockdunklen Höhle festzusitzen“, erklärt Gernot Salzmann von der Höhlenrettung.

Groß war die Erleichterung, als am frühen Freitagabend klar war, dass es den Männern gut geht. „Sie haben an der überfluteten Stelle einen Zettel hinterlassen, sodass die Taucher sie schnell an einer etwas höheren Stelle finden konnten“, erklärt Monika Feichtner von der Salzburger Höhlenrettung. Für den behördlichen Einsatzleiter Manfred Pongruber ist am Einsatz das Warten am schlimmsten. Er sagt: „Wir können nicht beeinflussen, wie sich der Wasserstand entwickelt. Dieses Abwarten ist für uns sehr schwierig.“

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