19.02.2022 21:00

Wien gegen Öffnungen

Hacker: Mit Milliarde aus Lotterie weitergurgeln

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) lässt am Aus fast aller Corona-Maßnahmen mit März kein gutes Haar. Auch das absehbare Ende der Gratistests missfällt ihm - geht es nach ihm, soll das kostenlose Angebot durch die frei gewordene Impflotterie-Milliarde finanziert werden.

Auf jenem Sessel, auf dem Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Polit-Talk „Club 3“ Platz genommen hat, sollte ursprünglich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sitzen.

Nicht zuletzt angesichts der ab Samstag geltenden Lockerungsschritte und des geplanten Aus fast aller Corona-Maßnahmen mit 5. März hätten Klaus Herrmann („Krone“), Richard Grasl („Kurier“) und Clemens Neuhold („profil“) etliche Fragen an den Minister gehabt.

Der Dialog mit Mückstein fehlt auch Hacker. Auf persönlicher Ebene sei das Verhältnis zwischen den beiden zwar „ganz gut“, aber er vermisst den Diskurs, „nicht den öffentlichen Diskurs, sondern den fachlichen Diskurs“ über Entwicklungen und geplante Schritte.

Öffnungen für Wien „einfach zu früh“
„Wir haben einfach unterschiedliche Vorstellungen, welche Vorsorge wir treffen müssen für die nächsten Monate“, so Hacker. Er lässt bekanntlich kein gutes Haar an den Corona-Entscheidungen des Bundes, konkret an den weitgehenden Öffnungsschritten ab Samstag und mit 5. März. Wien geht hier einen strengeren bzw. vorsichtigeren Weg. Denn vieles sei derzeit noch unklar, so Hacker. „Der Zeitpunkt, jetzt sich auf den 5. März anzunageln, ist einfach zu früh.“

„Man kann natürlich sagen: Wurscht, wie viele sterben, ich ziehe mein Ding durch. Wir machen das nicht“, so der SPÖ-Stadtrat weiter. Die Wiener werden sich demnach noch länger gedulden müssen: „Ab April kann möglicherweise die eine oder andere Maßnahme noch weiter gelockert werden.“

„Lockere Milliarde für Gesundheit“
Auch das absehbare Ende des kostenlosen Corona-Testprogramms - das in Wien vor allem über die Initiative „Alles gurgelt“ abgewickelt wird - ist Hacker ein Dorn im Auge. Geht es nach ihm, sollen die Tests landesweit mit jener Milliarde weiterfinanziert werden, die durch die abgeblasene Impflotterie frei geworden ist.

„Wenn diese Milliarde so locker sitzt, wäre es gescheit, was beizutragen für die Gesundheit der Österreicher.“

Sandra Schieder
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