Waldbilanz in OÖ

Borkenkäfer frisst sich durch unsere Wälder

Oberösterreich
18.02.2022 15:00

„Wir laufen dem Schadholz nur noch hinterher“, sagt Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) zur Waldbilanz 2021. In Oberösterreich ernteten die ÖBf rund 460.000 Festmeter, rund 61 Prozent davon Schadholz. Der Waldumbau hin zu klimafitteren Arten wird verstärkt.

In OÖ pflegen, schützen und bewirtschaften die Bundesforste ein Viertel (24 Prozent) der gesamten Waldfläche (494.000 Hektar). Schwerpunkte liegen im Salzkammergut, im Innviertel (Kobernaußerwald) sowie in der Region Steyr inklusive Nationalpark Kalkalpen, in den die ÖBf mehr als 90 Prozent der Fläche einbringen. Klimaerwärmung und gesteigerte Trockenheit machen nirgends Pause: „Wir spüren das in unseren Wäldern seit fünf Jahren“, sagt Rudolf Freidhager, ÖBf-Vorstand.

Borkenkäfer befällt Fichten
Im Jahr 2021, eines der wärmsten der Messgeschichte, wurden rund 460.000 Festmeter Holz geerntet, rund 61 % waren Schadholz. Damit liegt die Bilanz in OÖ knapp über dem österreichweiten Schadholzanteil (59 %). Rund 40 % davon gingen auf das Konto des Borkenkäfers, der klimagestresste Fichten befällt. Er richtete vor allem Schäden rund um Molln, Windischgarsten, nördlich des Mondsees sowie im Kobernaußerwald an.

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Der Waldumbau hin zu artenreichen Mischwäldern ist ein Jahrhundertprojekt, in dem es keine Zeit zu verlieren gilt. Die Bäume, die wir heute pflanzen, sind in 100 Jahren erntereif.

Rudolf Freidhager, Österr. Bundesforste

Klima-Pläne für jedes Forstrevier
Für die restlichen 60 % des Schadholzes waren großteils Schneebrüche im Raum Mondsee und im Kobernaußerwald, und Sturmschäden verantwortlich. Die Aufforstung mit klimafitten Baumarten ist das Gebot der Stunde.
Die ÖBf haben für jedes Forstrevier eigene Zukunftspläne entwickelt. Die natürliche Waldgesellschaft vor Ort soll gefördert werden. Dabei setzt man auch auf Naturverjüngung. Tanne und Buche sollen größere Rollen spielen, Ahorn, Vogelbeere, Mehlbeere, Birke, Pappeln und Weiden werden die Waldvielfalt je nach Standort passend ergänzen. Im Kobernaußerwald wird auch die Douglasie forciert.

Mehr Lebensraum für Tiere
Zusätzlich werden gerade Öko-Pläne entwickelt, um vielfältige kleine Lebensräume im Wirtschaftswald zu schaffen. Davon sollen Kröten, Molche und Co, aber auch Vögel, Insekten und der gesamte Artenreichtum profitieren.

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