Kassenärzte sind voll

Eltern zahlen Millionen für Wahl-Kinderärzte

Steiermark
10.02.2022 11:00

Eltern in der Steiermark wissen: Kinderärzte mit Kassenvertrag sind vielfach „ausgebucht“ und überlaufen. Immer mehr weichen auf Wahlärzte aus - und zahlen dafür jedes Jahr Millionen an Euro, wie Daten aus dem Gesundheitsministerium zeigen. Ein weiteres Problem: In einigen Regionen sind Kassenarzt-Stellen vakant.

2,135 Millionen Euro: So viel erhielten steirische Eltern im Jahr 2020 von den Krankenkassen an Wahlarzt-Kosten refundiert, wie eine Anfragebeantwortung an die Neos zeigt. An Selbstbehalten blieben den Steirern immer noch mehrere hunderttausend Euro.

Die Statistik zeigt einen deutlichen Anstieg. So haben sich alleine bei der ÖGK die Kostenerstattungen innerhalb von zehn Jahren fast verdreifacht - eine Rolle spielt dabei auch das von vielen genutzte Kinderärztezentrum in Raaba.

Endlose Warteschleifen und Aufnahmestopps
36 Kinderkassenarzt-Stellen gibt es in der Steiermark. Unbesetzt sind aktuell je eine Planstelle in den Bezirken Deutschlandsberg und Murtal, eine weitere wird heuer in Liezen vakant, hier soll eine neue Kages-Ambulanz die Lösung sein.

Aus persönlicher Erfahrung weiß auch Neos-Klubobmann und Jungpapa Niko Swatek, wie schwierig es ist, einen Kassenarzt zu finden: „Wer es geschafft hat, sich durch schier endlose Telefonwarteschleifen zu kämpfen, wird mit Aufnahmestopps für neue Patienten vertröstet.“ Die Landesregierung müsse deshalb für mehr Kassenärzte sorgen.

Neuer Anlauf für das LKH Stolzalpe
Die Neos befragten das Ministerium auch zum LKH Stolzalpe. Dort ist ja seit Herbst die Kinderambulanz nur noch montags bis freitags bis Mittag geöffnet. Eine Telemedizin-Lösung außerhalb dieser Öffnungszeiten (Kinderärzte aus dem LKH Leoben sollten per Video zugeschaltet werden) sei vom Gesundheitsministerium abgelehnt worden.

Vor Kurzem hat eine lokale Initiative um Benedikt Baumgartner etwas mehr als 4000 Unterschriften für eine durchgehend geöffnete Ambulanz an Landesrätin Juliane Bogner-Strauß übergeben. Diese hat nach eigenen Angaben noch im alten Jahr dem Gesundheitsminister einen (bisher unbeantworteten) Brief geschrieben, bei einem Treffen der Gesundheitslandesräte soll es im März einen neuen Vorstoß für die Tele-Lösung geben. 

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