Wien blüht auf

Frühlingserwachen mit bis zu 15 Grad im Winter

Klima & Umwelt
10.02.2022 06:00

Während in Tirol Werte um den Gefrierpunkt gemessen werden, blüht Wien bei bis zu 15 Grad frühlingshaft auf. Der Klimawandel hat einen sichtbaren Effekt auf Vögel, Insekten und Pflanzen.

Wien blüht auf, und das im wahrsten Sinne des Wortes! Im Laufe des Donnerstags erwarten wir in der Bundeshauptstadt bis zu 15 Grad, und das, obwohl noch nicht einmal Mitte Februar ist. Während sich aufgrund der Semesterferien viele Familien im Westen des Landes auf den Pisten tummeln, können Daheimgebliebene ihre Wintermäntel gegen lockere Pullover tauschen und sich wärmende Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen lassen.

Klimaforscher sind besorgt, denn der Frühling im Winter treibt auch in der Natur seltsame Blüten. Denn sie erwacht weit früher als noch vor einigen Jahren. Und zwar vom Himmel hoch über Wien, wo dessen Hüter Gerhard Heilingbrunner die ersten Zitronenfalter sichtete, bis in die Praterauen, den Lainzer Tiergarten, aber auch den Schlosspark in Schönbrunn. In diesen urbanen Naturoasen ist der Klimawandel - wenn auch fürs Auge erfreulich, so aber doch ökologisch zum Nachdenken anregend - am offensichtlichsten.

Erste Schneeglöckerln schon Ende Jänner
Denn dort waren vor zwei (!) Wochen die ersten Schneeglöckerln in voller Blüte gestanden. „Wir starten wegen der Erderwärmung im wahrsten Sinne des Wortes immer früher in den Frühling. Auch Kohlmeisen, Buntspechte und Co. zeigen erstes Brutverhalten“, so Umweltdachverband-Präsident Gerald Pfiffinger, der zugibt, dass ihm das Herz angesichts der frühfrühlingshaften Milde dennoch aufgeht.

Das ist bei Hobbybiologe Christoph Kacher aus Heiligenstadt nicht anders. Vom Leopoldsberg vermeldet der 61-Jährige das Erblühen der dortigen Kornelkirschen-Allee: „Wer mit offenen Augen dort hinaufwandert, kann jetzt in ein zartgelbes Meer eintauchen.“

Pollenalarm durch Blüte von Hasel und Erle
Mit der ersten intensiven Blühphase haben aber die Pollenallergiker ihre liebe Not. Denn der Warndienst der Medizinischen Universität Wien vermeldete jetzt den ersten Belastungsgipfel durch Frühblüher wie Hasel und Erle. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, wo das Immunsystem nach dem Winter noch geschwächt ist.

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