Vertragsauflösung

Aus für Ballett-Direktorin Mei Hong Lin

Mei Hong Lin wurde als Tanzdirektorin freigestellt.

(Bild: Philip Brunnader)

Die Vorwürfe gegen die Landestheater-Tanzdirektorin Mei Hong Lin haben sich laut einer externen Compliance-Kommission, die den Fall untersucht hat, nicht erhärtet. Es liegt laut der Kommission kein Entlassungsgrund vor. Dennoch haben sich beide Seiten nun auf eine einvernehmliche Auflösung des Vertrags geeinigt.

Bereits seit September ist Tanzdirektorin Mei Hong Lin freigestellt, um der externen Kommission die Untersuchung der Vorwürfe, die, wie mehrfach berichtet, aus der Tanzkompanie gekommen waren, zu ermöglichen. Nach 14 Sitzungen und vielen Gesprächen hält der achtseitige Endbericht nun fest, dass u. a. die Vorwürfe zur Urheberrechtsverletzung, zur körperlichen Überlastung der Tänzer, zur unterlassenen Hilfeleistung bei Arbeitsunfällen oder zum Drängen von arbeitsunfähigen Mitarbeitern unberechtigt sind und keinen Rechtsbruch seitens Mei Hong Lin darstellen. Im Graubereich lägen allenfalls Nichtverlängerungen von Verträgen sowie der Führungsstil - insgesamt gebe es aber eindeutig keinen Entlassungsgrund. Aber: „Diese Befunde ändern nichts an dem Umstand, dass nach einhelliger Meinung aller Kommissionsmitglieder die Beziehung zwischen Frau Lin und der Ballett-Kompanie irreversibel gestört ist“, so Professor Reinhard Resch, Leiter der Kommission.

Die Empfehlung der Kommission lautete daher, eine einvernehmliche Vertragsauflösung anzustreben. Genau darauf haben sich die beiden Parteien nun geeinigt, wie kurz nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung bekannt wurde: „Die Leitung des Landestheaters Linz und Mei Hong Lin sehen sich angesichts unterschiedlicher Auffassungen über die Rahmenbedingungen für die Tanzkompanie zukünftig nicht mehr in der Lage, die künstlerische Zusammenarbeit erfolgreich fortzusetzen“, hieß es in einer ersten Stellungnahme. Und: „Das Landestheater Linz dankt Mei Hong Lin für acht Jahre hochgradig erfolgreichen Schaffens.“ 

„Bilder einer Ausstellung“ - Mei Hong Lin wurde bei dieser Produktion Ideenklau vorgeworfen

(Bild: Laurent Ziegler, Bildrecht)