Junge Männer geständig

Milde Urteile für Räuber nach Supermarkt-Überfall

Oberösterreich
29.12.2021 06:00
Gut drei Monate nach ihrem Überfall auf einen Supermarkt in Schärding standen ein 17-jähriger Bosnier und ein 20-jähriger Türke in Ried/Innkreis wegen schweren Raubes vor Gericht. Sie waren geständig. Deshalb gab es milde Strafen: 15 Monate teilbedingt für den Jugendlichen, 20 Monate unbedingt für seinen Komplizen.

Leugnen hätte den Angeklagten auch nicht viel gebracht. Denn der Überfall auf den Unimarkt am 30. September in Schärding wurde von einem Passanten verhindert. Mit einer Gaspistole bewaffnet forderten die jungen Männer von der Kassierin Geld. Zur Untermauerung ihrer Forderungen sollen sie der Frau die Waffe auf den Bauch gehalten haben. Attila Kovacs, der sich mit der Filialleiterin am Hintereingang aufhielt, als er die Schreie der überfallenen Angestellten hörte, reagierte rasch, schlug ihnen die Waffe aus der Hand und konnte den 20-Jährigen am Boden fixieren. Den 17-Jährigen schnappte wenig später die Polizei. Kovacs (32) arbeitet bei einer Security-Firma und hat eine Nahkampfausbildung absolviert. „Als ich sah, wie die Kassiererin rauslief, hat sich bei mir im Kopf ein Schalter umgelegt“, erzählte er nach dem Überfall, bei dem er selbst einen Faustschlag ins Gesicht abbekam.

Geldmangel als Motiv
Beim Prozess wiederholten die Räuber ihr schon vor der Polizei abgelegtes Geständnis, Geldmangel war das Motiv der beiden. Sie waren sich aber uneinig, wer genau die Idee zum Überfall gehabt hatte. Für das Urteil des Schöffengerichtes war das ohnehin nicht entscheidend. Es fällte einen Schuldspruch wegen schweren Raubes, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Die Höchststrafe für Raub liegt bei 15 Jahren, für Jugendliche bei 7,5 Jahren. Die Innviertler kamen aber mit milden Strafen davon: 15 Monate, davon fünf unbedingt, für den unbescholtenen Bosnier, 20 Monate unbedingt für den Türken, der bereits zwei Vorstrafen aufweist. Außerdem muss jeder 3250 Euro Schadenersatz leisten, ein Teil wurde bereits bezahlt, die Urteile sind rechtskräftig.

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