OÖ-Tafel in Wels

Sozialküche: „Es muss auch eine Gaudi sein“

Oberösterreich
19.12.2021 17:00

Der Lockdown sorgte bei der OÖ-Tafel in Wels für ein leeres Gastzimmer. Jetzt endlich kann Erwin Hehenberger mit seinem Team die Bedürftigen wieder willkommen heißen und verköstigen.

Der Eingang, der zuletzt durch zwei Tische verstellt war, ist wieder freigeräumt. Die Kaffeemaschine ist in Betrieb, Besteck, Gebäck und Salate stehen parat. Erwin Hehenberger bereitet in der Küche noch Mohnnudeln zu, auch Süßkartoffelnudeln mit Rahmgemüse finden ihren Weg auf den Speiseplan...

Essen um einen Euro
Von Montag bis Freitag stehen ab 9 Uhr die Türen zur Sozialküche der OÖ-Tafel in Wels offen. Um einen Euro können sich hier Menschen, die an der Armutsgefährdungsgrenze leben, mit Essen versorgen: alleinerziehende Mütter, ehemalige Häftlinge, Menschen mit Drogen- oder Alkoholproblemen. „Bei uns sind Leute, die haben gar nichts“, erzählt Sozialarbeiterin Miriam Krahn. Zuletzt wurde ein Mann vorstellig, der sich daheim nur noch von Mehl und Wasser ernährt hatte.

Ein Ort des Treffpunkts
Im Lockdown war die OÖ-Tafel vom Treffpunkt zum Take-away geworden. Der Ort des Treffpunkts, in dem am Nachmittag auch gern einmal „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt wird, war verwaist. „Mir sind die Leute abgegangen“, verrät Hehenberger, „der soziale Kontakt ist es doch, auf den es ankommt. Es muss einfach auch a Gaudi sein.“ Kochen, Händler und Lebensmittelhersteller abklappern, Büroarbeit - sechs hauptberufliche und 48 ehrenamtliche Mitarbeiter packen bei der OÖ-Tafel an, die auch ein Outlet betreibt, einen Sozialmarkt für Lebensmittel und Kleidung. Der Andrang auf Einkaufsausweise ist groß. „Die Zeiten werden schlechter für alle“, weiß der 53-Jährige.

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