18 Jahre Haft

Cousin niedergestochen: 21-Jährige verurteilt

Steiermark
17.12.2021 13:53

Eine 21-Jährige ist am Freitag wegen versuchten Mordes an ihrem Cousin in Graz vor einem Geschworenengericht gestanden. Sie soll dem Opfer heuer im Mai zwei Messerstiche in den Nacken versetzt haben. Der Mann überlebte trotz schwerster Verletzungen. Über das Motiv konnte das Gericht nur rätseln, konkrete Angaben machte die Vietnamesin trotz mehrstündiger Befragung nicht. Sie leugnete aber, dass sie den Mann töten wollte. Sie wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt - nicht rechtskräftig.

Mehrere blutverschmierte Decken entdeckte ein Passant am 10. Mai 2021 am Gehsteig der Grazer Herrgottwiesgasse. Sie führten zu einem im Stiegenhaus am Boden liegenden 18-jährigen Vietnamesen, der am Hals stark aus einer Wunde blutete.

Neben ihm eine 21-Jährige, ebenfalls vietnamesische Staatsbürgerin, die sich Freitag vor dem Grazer Geschworenengericht wegen versuchten Mordes verantworten musste. Die Frau, die Cousine des Opfers, soll dem jungen Mann zwei Messerstiche in den Nacken versetzt haben. Er überlebte trotz der schweren Verletzungen.

Angeklagte gab an, ohnmächtig geworden zu sein
Laut Staatsanwalt gab die 21-Jährige im Mai vor, für einen Mantel ihres Cousins Maß zu nehmen. Dafür markierte sie einen Punkt im Nacken und stach mit zwei Küchenmessern auf die Stelle ein. Danach schleppte sich der junge Mann in sein Zimmer. Er schrieb auf einem Notizheft nieder, dass sie die Täterin sei und warf zudem die blutige Bettwäsche aus dem Fenster, die dann der Passant entdeckte.

Entgegen der Schilderungen des Staatsanwaltes gab die Angeklagte bei der Befragung an, ausgerutscht und am Boden ohnmächtig geworden zu sein. Als sie aufwachte, wäre ihr Cousin schon verletzt gewesen. Sie konnte nicht sagen, warum auch in ihrer Hand ein Messer steckte und sie stark blutete.

Täterin stritt vorerst alles ab
Bei der mehrstündigen Befragung in der steirischen Landeshauptstadt leugnete die Vietnamesin, dass sie ihren Cousin töten wollte. Die Frau machte keine konkreten Angaben, der Richter versuchte mehrere Stunden eine nachvollziehbare Geschichte aus der Verdächtigen herauszubringen.

Sie gab dann immerhin an, sich an den ersten Stich zu erinnern. Was sich herauskristallisierte: Die Frau stand unter großem Druck. Die Angehörigen des Cousins hätten von ihr verlangt, seine Miete zu bezahlen und sich um alles zu kümmern.

Grund nicht geklärt
Das Motiv ist nach wie vor ungeklärt: Es könnte sein, dass ihr der Druck zu groß geworden war oder die Familie einen Mordauftrag erteilte. Der sachverständige Psychiater konnte eine Ohnmacht ausschließen: Sie sei im Stiegenhaus unmittelbar nach der Tat völlig klar gewesen. 

Die Geschworenen mussten trotzdem nicht lange beraten. Das Urteil: 18 Jahre Haft - nicht rechtskräftig.

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