27 Tote nach Kenterung
Fischer fanden nach Bootsunglück Leiche in Netz
Fischer im Norden Frankreichs haben einen grauenhaften Fund in ihren Netzen machen müssen. Vor Calais zogen sie eine Leiche aus dem Wasser. Der Vorfall geschah zwei Wochen nachdem ein Boot mit Migranten an Bord im Ärmelkanal gekentert war - bei dem Unglück waren mindestens 27 Menschen gestorben.
Nach einer Lagebesprechung mit der Wasserschutzpolizei sei das Fischerboot am Freitag in den Hafen von Calais zurückgekehrt, teilte die Maritime Präfektur am Abend mit. Die Gendarmerie kümmerte sich um den Toten. Die Staatsanwaltschaft in Boulogne-sur-Mer hat Ermittlungen aufgenommen.
Schlauchboot hatte bei Überfahrt Luft verloren
Ob der Fund des Toten im Zusammenhang mit dem Untergang des Bootes steht, müssen die Ermittlungen noch ergeben. Am 24. November hatte ein aufblasbares Boot bei der illegalen Überfahrt von Nordfrankreich nach Großbritannien Luft verloren, die Migranten waren ins Wasser gestürzt. Ein Fischerboot entdeckte die mitten im Ärmelkanal treibenden Toten. Darunter befanden sich fünf Frauen und ein kleines Mädchen. Zwei Überlebende erhoben schwere Vorwürfe gegen britische und französische Behörden. Von ihrem sinkenden Boot aus hätten sie die französische Küstenwache und die britische Polizei alarmiert. Beide hätten jeweils auf die andere Seite verwiesen, niemand habe geholfen.
Die Flüchtlingskrise bei Calais dauert bereits seit Jahren an. Seit dem Kentern des Bootes ringen Frankreich und Großbritannien wieder verstärkt um den Umgang mit der steigenden Zahl von Migranten, die über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen. Eine Lösung ist bisher nicht in Sicht.
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